Kreisbeigeordneter geht zum 30. April in den vorgezogenen Ruhestand – Landrat Hallerbach: „Wir werden ihn vermissen“

Kreis Neuwied. Rund ein Jahr vor Ablauf seiner regulären Amtszeit geht der 1. Kreisbeigeordnete Michael Mahlert zum 30. April dieses Jahres in den selbst gewählten, vorgezogenen Ruhestand. In der letzten Sitzung des Kreistages vor den Kommunalwahlen am 9. Juni wurde der Rheinbrohler von Landrat Achim Hallerbach und Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen mit Anerkennung, Dankbarkeit und Wehmut offiziell verabschiedet.
 „Wir werde Dich vermissen“, brachte Landrat Achim Hallerbach den allgemeinen Tenor auf den Punkt. In der Tat verlässt mit dem 1. Kreisbeigeordneten ein stets menschlich gebliebenes Schwergewicht der Kommunalpolitik die große politische Bühne des Landkreises.

 Landrat Achim Hallerbach und die Mitglieder des Kreistages bereiteten Michael Mahlert einen würdigen offiziellen Abschied im Rahmen der letzten Kreistagssitzung der Wahlperiode 2019 bis 2024. Foto: Martin Boden/Kreisverwaltung Neuwied.

„Michael Mahlert hat Zeichen gesetzt. Politisch, gesellschaftlich und menschlich“, würdigte Achim Hallerbach den scheidenden 1. Kreisbeigeordneten angesichts dessen beruflicher Vita. Ob als erster hauptamtlicher Jugendpfleger des Landkreises und Vorsitzender des Personalrats, ob als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen oder als 1. Kreisbeigeordneter – in seine Aufgaben brachte sich Michael Mahlert stets mit voller Kraft, problembewusst und lösungsorientiert ein.
Sein Dezernat mit den Abteilungen Immobilien und Schulen, Soziales, Bauen und ÖPNV konnte Michael Mahlert professionell aufstellen, so dass es für alle Fälle auch weiterhin gewappnet ist. Der Landrat unterstrich, dass in der Amtsperiode seit 2018 gemeinsam mit Michael Mahlert sowie mit Verwaltung, Kreisvorstand, Kreisausschuss und den Fachausschüssen sowie mit dem Kreistag vieles habe auf den Weg gebracht werden können.
In diesem Zusammenhang hob Achim Hallerbach die Sanierung und Digitalisierung der Schulen und den Kreisstraßenbau ebenso hervor wie die Ausrichtung des krisengeschüttelten ÖPNV oder auch die vielen Veränderungen im Sozial- und Sozialhilferecht.
Präsent bleiben ebenfalls Michael Mahlerts´ geflügelten Worte wie „Dinge vorbesprechen“ oder „ins Verfahren geben“, die für den „Teamplayer mit besten Verbindungen in die Landespolitik“ ebenso typisch sind wie dessen konstruktive Kompetenz auf der einen und der Vorliebe für Selfies auf der anderen Seite. Achim Hallerbach erinnerte ebenfalls daran, dass in den vergangenen Jahren im permanenten Dauer-Krisen-Modus habe gearbeitet werden müssen:
„Corona, Ahrflut, Flüchtlinge, Ukraine und Mangellagen – ich war froh, Michael Mahlert an meiner Seite zu wissen. So, wie er die Themen und die Menschen ernst genommen - und die Dinge zu seiner Sache gemacht hat, konnte er sich die Wertschätzung seiner Kolleginnen und Kollegen in den Abteilungen sowie Respekt über alle Parteigrenzen hinweg verdienen“, lobte der Landrat.
Dem „Strippenzieher zwischen Rheinbreitbach und Ratzert“ dankte Achim Hallerbach abschließend für dessen engagiertes Wirken in fast 6 ½ Jahren Kreispolitik „mit Leib, Herz und Seele“ und ein offenes und ehrliches Miteinander: „Ich hätte mir keinen besseren Stellvertreter wünschen können.“ Seinen Dank verband der Kreis-Chef mit den besten Wünschen an ihn und Ehefrau Klara für einen erfüllten neuen Lebensabschnitt.
Am 1. Mai 2024 wird Phillipp Rasbach aus Kleinmaischeid die Nachfolge von Michael Mahlert als 1. Kreisbeigeordneter antreten. Der bisherige Amtsinhaber hat bereits signalisiert, sich weiterhin ins gesellschaftliche Leben im Landkreis Neuwied einbringen zu wollen.