Abschlussphase der Restrukturierung für DRK Trägergesellschaft Süd-West steht bevor: Kamillus Klinik in Asbach ab August in neuer Trägerschaft und MBO-Pläne für Schmerz-Zentrum in Mainz

Mainz, den 25. Juli 2025. Für die verbliebenen Einrichtungen aus dem Insolvenzverfahren der DRK gem. Trägergesellschaft Süd-West mbH stehen die Fortführungspläne fest:

    Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Landesverband Nordrhein-Westfalen, kurz DMSG, übernimmt den vollständigen Krankenhausbetrieb der Kamillus Klinik in Asbach (DRK Klinikgesellschaft Südwest mbH als Teil der DRK gem. Trägergesellschaft Süd-West mbH) planmäßig zum 1. August 2025.
 

  Die Bietergemeinschaft um den Kaufmännischen Direktor und den Ärztlichen Direktor des bisherigen „DRK Schmerz-Zentrum Mainz“ (DRK gem. Trägergesellschaft Süd-West mbH), Vertreter der Gründerfamilie sowie weitere Gesellschafter beabsichtigt das Schmerz-Zentrum Mainz zu übernehmen.

Die neuen Trägermodelle sind auf den Erhalt der Versorgungsleistungen und Arbeitsplätze ausgerichtet, Personalabbau ist an beiden Standorten nicht geplant. Der reguläre Patientenbetrieb läuft während der Trägerwechsel uneingeschränkt weiter.

Dr. Rainer Eckert, Insolvenzverwalter in den Verfahren der DRK Trägergesellschaft Süd-West und DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, sagt: „Durch den konstruktiven Austausch und die engagierte Zusammenarbeit aller Akteure konnte für den Standort Asbach eine Lösung geschaffen werden, die optimal zum Leistungsangebot und den Bedürfnissen der Menschen vor Ort passt. Wir sind zuversichtlich, auch die für das Schmerz-Zentrum in Mainz geplante Zukunftsperspektive für alle Beteiligten zufriedenstellend aufstellen zu können. Für den Erhalt des Versorgungsniveaus und die Sicherung der Arbeitsplätze an den Standorten sind die Zukunftsmodelle ein Erfolg.“

Zur Kamillus Klinik:

Die DMSG führt als neue Trägerin das Haus ab August in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH mit allen Leistungsbereichen und therapeutischen Angeboten fort. Insbesondere die Schwerpunkte Neurologie, Innere Medizin, Intensivmedizin und Schlaganfallversorgung sowie die medizinische Notfallversorgung für die Region bleiben vollumfänglich erhalten. Die Behandlung von Multiple-Sklerose-Betroffenen in der Kamillus Klinik soll durch die Synergien mit der neuen Trägerin profitieren. Zusätzlich soll die Rehabilitation nach schweren neurologischen Erkrankungen oder Verletzungen ausgebaut werden.

Der Einigung vorausgegangen war ein positiver Beschluss der Mitgliederversammlung der DMSG, die als eingetragener Verein ihre Mitglieder aktiv in diesem Entscheidungsprozess beteiligt hat.

„Ich freue mich, die Kamillus Klinik Asbach durch die neue Trägerin DMSG zukunftssicher aufgestellt zu sehen. Ich kann versichern, dass zukünftig auch die Patientenversorgung neben der Behandlung von MS-Betroffenen ausgebaut und gestärkt werden wird. Wir sind stolz auf die Leistungsfähigkeit all unserer Fachabteilungen und therapeutischen Angebote. Jetzt können wir optimistisch in die Zukunft schauen,“ sagt der Chefarzt der Neurologie Dr. Dieter Pöhlau, der die Kamillus Klinik Asbach künftig als ärztlicher Geschäftsführer begleitet. Er wird von Dr. Andreas Jerschensky als kaufmännischem Geschäftsführer unterstützt. „Wir freuen uns sehr, dass der kaufmännische Direktor, Herr Nicki Billig, der in Zukunft auch Prokurist sein wird, weiterhin die wirtschaftlichen Prozesse vor Ort steuert“, so Dr. Andreas Jerschensky.

Geschäftsführerin des DMSG-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen Dr. rer. medic. Sabine Schipper sagt: „Mit der Übernahme der Trägerschaft für die Kamillus Klinik Asbach können wir die Behandlungsmöglichkeiten für MS-Betroffenen mit den Selbsthilfeangeboten der DMSG noch stärker verknüpfen und die Versorgung von MS-Betroffenen noch näher an Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten ausrichten.“

Entsprechende Verträge haben die Parteien am 17. Juli geschlossen und vor einem Notar beurkundet.

Der Trägerwechsel steht teilweise formell unter den Bedingungen behördlicher Genehmigungen.

Die rechtliche Begleitung des Transaktionsprozesses und zum Aufbau der Trägerstrukturen auf Seiten des DMSG-LV NRW erfolgt durch Rechtsanwälte Carola Hollnack und Ralf Wickert (Dornbach Health Care).  

Zum Schmerz-Zentrum Mainz:

Die Bietergemeinschaft um den Kaufmännischen Direktor und den Ärztlichen Direktor des bisherigen „DRK Schmerz-Zentrum Mainz“ stehen im engen Austausch mit der Insolvenzverwaltung, um den gesamten operativen Klinikbetrieb sowie das Erbbaurecht an dem Klinikgelände in Form eines Management-Buy-Outs zu übernehmen.

Der Betrieb soll weiterhin in vollem Umfang fortgeführt und darüber hinaus perspektivisch weiter ausgebaut werden.

„Unser Übernahmekonzept sieht vor, mit dem aktuellen Team, welches sich durch eine hohe Fachexpertise und hohe Motivation auszeichnet, die Zukunft des Schmerz-Zentrums Mainz weiterhin zu gestalten. Denn die Zukunft der Klinik funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagt Matthias Diehl, Kaufmännischer Direktor des Schmerz-Zentrums Mainz.

„Unser Ziel ist es, das Schmerz-Zentrum als qualitativ hochspezialisiertes, interdisziplinäres Behandlungszentrum für Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen für Mainz, die Region Rhein-Main, das Land Rheinland-Pfalz und darüber hinaus als bundesweit eines der relevantesten Versorgungsangebote zu erhalten und konzeptionell weiterzuentwickeln“, so Professor Joachim Erlenwein, Ärztlicher Direktor der Klinik.

Die Bewerbung und das Konzept erfahren breite Unterstützung aus dem bestehenden Behandlungs- und Mitarbeiterteam und werden von einem Netzwerk von Partnern aus den Bereichen der Fachgesellschaften, Patientenselbsthilfe, Wohlfahrtspflege, Wirtschaft und Stiftungswesen unterstützt und mitgetragen. Daneben hat Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, Nino Haase, seine Unterstützung u.a. in einem Letter of Intent zum Ausdruck gebracht.

„Wir freuen uns sehr über die breite Unterstützung unseres Übernahmekonzeptes, insbesondere auch die des Oberbürgermeisters und aller anderen Beteiligten aus Lokal- und Landespolitik“, so das Bewerberteam.

Der geplante Erwerb soll im Rahmen eines asset-deals erfolgen. In diesem Zusammenhang werden aktuell letzte zu klärende Punkte bearbeitet.

Die rechtliche Begleitung des Transaktionsprozesses auf Seiten der Bietergemeinschaft erfolgt durch Rechtsanwälte Carola Hollnack und Ralf Wickert (Dornbach Health Care).