Der Seniorenbeirat hatte alle interessierten Bürger in das JUBÜZ auf der Karthause zu einem Bürgergespräch mit den Oberbürgermeisterkandidaten für die anstehende OB-Wahl im September eingeladen. Der amtierende Oberbürgermeister David Langner und der CDU-Kandidat Ernst Knopp stellten sich vor und skizzierten ihre Vorstellungen zu verschiedenen kommunalpolitischen Bereichen. 

Der Vorsitzende des Seniorenbeirates Koblenz, Heinz-Günther Borck, moderierte die Veranstaltung und verdeutlichte in seinen Eingangsworten die Bedeutung kommunaler Selbstverwaltung und die Wichtigkeit der Oberbürgermeisterwahl. Im Hinblick auf den Seniorenbeirat (SB), der nun seit 30 Jahren besteht, betonte er, dass der SB aktuell über 28% der Stadtbevölkerung vertrete (nämlich alle über 60jährigen) und in 3 Arbeitskreisen sehr engagiert die Belange älterer Bürger in die politischen Entscheidungen einbringe.

Während Langner auf viele erfolgreiche Bemühungen im Bereich Verkehr (hier insonderheit Fahrradfreundlichkeit), Wohnen und Ehrenamt verwies, berief sich Knopp auf  das Ranking im Städtemonitoring, in dem Koblenz nur hintere Ränge einnehme. Seine Meinung: "es geht besser". Er wolle besonders Wohnungsbau und Digitalisierung in der Stadt vorwärts bringen. Die Stadt müsse ein guter Ort für alle Altersklassen und Lebensformen sein.

Der Fragenkatalog des Publikums erstreckte sich von 

Barrierefreiheit (zu der die Kommunen übrigens gesetzlich verpflichtet sind) 

niederpreisige Kulturangebote (es gibt Kulturstufen und Konzertmuschel kostenfrei, bei anderen städtischen Kultureinrichtungen ist die Stadt an Vorgaben der ADD gebunden)

den ÖPNV (der mit der KOVEB in Koblenz gut aufgestellt sei und mit einem Tagesticketpreis von 5,50€ günstig)

Taktung von Fußgängerampeln und Vereinheitlichung akustischer Signale

Treffräume für Stadtteilinitiativen

Fahrradführung an der Mosel Richtung Deutsches Eck

hin zu Zukunftsperspektiven.

Hierbei zeigte sich Ernst Knopp  als Visionär mit Schwerpunkten Sicherheit, Wohnungsbau, Gesundheit (Versorgung mit Ärzten, aber eben im Verbund mit anderen medizinischen Leistungsanbietern und Digitalisierung des Gesundheitswesens), Bildung und Kitas  und Anwerbeinitiativen für Fachkräfte. Wichtig sei ein gesamtheitliches Denken aller Interessen.

David Langner beschrieb das Erreichte und Handlungsfelder für die Zukunft, zeichnete aber v. a. ein Bild der Haushaltslage, die dafür sehr wenig Spielräume bietet. In vielen Bereichen sei weder der Stadtrat noch der OB weisungsbefugt, hier gehe es nur durch gute Kommunikation mit selbständigen Behörden. Auch in finanziellen Dispositionen habe oft die ADD das Sagen.

So gewannen die rund 100 Besucher viele Einblicke in Zukunftspläne und Positionen der Kandidaten, aber auch in die realistischen Möglichkeiten. Wegen der aktiven Teilnahme der Besucher dauerte das Bürgergespräch schließlich 2,5 Stunden und Prof. Borck dankte im Namen des Seniorenbeirates Kandidaten und Gästen für die rege Teilnahme.