Rund 54 Tonnen CO₂ bei knapp 7.300 Buchungen eingespart
11.07.2025 PD-Nr. 209-2025 Foto: Kreisverwaltung MYK/Damian Morcinek
KREIS MYK. Nach drei Jahren Laufzeit ist das vom Landkreis Mayen-Koblenz initiierte Modellprojekt „E-Bürgerauto MYK“ im Mai planmäßig ausgelaufen. Ende Juni trafen sich alle Projektbeteiligten zum offiziellen Abschluss, bei dem die beiden Klimaschutzmanager, René Leßlich und Nico Hickel, der Kreisverwaltung eine überaus positive Rückmeldung zum Projekt erhielten. Ziel des Einsatzes der E-Bürgerautos war es, den Mayen-Koblenzern die Möglichkeit zu geben, Elektromobilität kostenfrei und unkompliziert im Alltag zu testen. Am Projekt teilgenommen hatten acht der zehn kreisangehörigen Kommunen – die Verbandsgemeinden Mendig, Pellenz, Maifeld, Rhein-Mosel, Weißenthurm sowie die Städte Andernach, Mayen und Bendorf.
Zwischen Mai 2022 und April 2025 registrierten sich über die Plattform regiomobil.net rund 2.600 Nutzer. Insgesamt wurden die acht zur Verfügung gestellten Elektrofahrzeuge mehr als 12.000 Mal gebucht. Davon wurden rund 7.300 Buchungen tatsächlich wahrgenommen. Die E-Autos legten dabei gemeinsam eine Fahrleistung von knapp 600.000 Kilometern zurück – gegenüber Verbrenner-Fahrzeugen konnte somit eine CO₂-Einsparung von knapp 54 Tonnen erzielt werden.
Dass die Anzahl der Buchungen mit mehr als 12.000 deutlich über den tatsächlichen Nutzungen lag, hängt unter anderem mit kurzfristigen Stornierungen, technischen Ausfällen oder bewusst ausgesprochenen Ausschlüsse bei wiederholtem Missbrauch durch einzelne Nutzer zusammen. Besonders häufig kamen die E-Autos in den Verbandsgemeinden Rhein-Mosel mit 1.484 Buchungen und Weißenthurm mit 1.306 Buchungen zum Einsatz. Die Nutzung umfasste vor allem alltägliche Fahrten wie Einkäufe, Arzttermine, Arbeitswege und Familienbesuche – aber auch reine Probefahrten, um das Fahrgefühl von E-Mobilität zu erleben.
Beim gut angenommenen E-Bürgerauto-Projekt im Landkreis war neben dem niederschwelligen, kostenfreien Zugang vor allem das Engagement der ehrenamtlichen „Kümmerer“ entscheidend. Foto: Kreisverwaltung MYK/Damian Morcinek
Die Projektverantwortlichen führen den Erfolg des Projekts auf mehrere Faktoren zurück: Neben dem niederschwelligen, kostenfreien Zugang war vor allem das Engagement der ehrenamtlichen „Kümmerer“ an den Standorten entscheidend. Sie sorgten für die Einsatzbereitschaft und Pflege der Fahrzeuge. Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement wäre das Projekt in dieser Form nicht umsetzbar gewesen.
Aufgrund des noch ausstehenden Rechnungsabschluss für die Fahrzeuge, können die Gesamtausgaben vorerst nur geschätzt werden. Diese liegen voraussichtlich bei rund 270.000 EUR. Die Kommunen haben davon im dritten Projektjahr die Leasingkosten der Fahrzeuge von insgesamt rund 40.000 Euro übernommen. Zudem trugen die Kommunen von Anfang an die Kosten für das Stromladen der Fahrzeuge einschließlich der Installation und dem Betrieb der Ladeinfrastruktur.
Die Rückmeldungen der Projektkommunen sind durchweg positiv. Das Projekt „E-Bürgerautos“ hat nicht nur den Zugang zur Elektromobilität erleichtert, sondern auch einen wertvollen Impuls für den Ausbau nachhaltiger Mobilitätsangebote in der Region gegeben. Ob und in welcher Form ähnliche Carsharing-Konzepte künftig lokal weitergeführt werden, wird nun gegebenenfalls in den jeweiligen Kommunen diskutiert. Darüber hinaus zeigten einzelne Rückmeldungen aus der Bevölkerung, dass einige Teilnehmende nach der Nutzung tatsächlich ein eigenes E-Fahrzeug angeschafft haben oder zumindest mit dem Gedanken daran spielen.