Sollte es Zeitgenossen geben, die mit dem BSW sympathisieren und der Meinung sind, mit dieser Gruppierung lasse sich hierzulande linke Politik machen, so möchte ich denjenigen prophezeien, dass das mit der Wagenknecht-Partei, die sie ja immer noch bleibt, nicht möglich sein wird. Sahra Wagenknecht hat möglicherweise Charisma, es fehlt ihr aber echtes Interesse für Menschen und deren Probleme. Linke Politik, die ich immer noch als Eintreten für die Schwächsten in der Gesellschaft, also Solidarität und den Kampf für Demokratie und Freiheit begreife, ist zumindest mit dem Wagenknecht-BSW nicht zu machen

. Als linker Sozialdemokrat, für den ich mich halte, darf es niemals ein Liebäugeln mit den Rechtsaußen der AfD geben, wie es das BSW an den Tag gelegt hat. Sahra Wagenknecht und zumindest das bisherige BSW sind eine One-Woman-Show, die vor allen Dingen darauf beruhte, mit ziemlich autoritären Praktiken ihrer Gründerin und bisherigen Vorsitzenden in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Wer versucht, sich mit der AfD einzulassen, wie Sahra Wagenknecht es gezeigt hat, der muss für jeden, der sich als aufrechten Linken bezeichnet, tabu sein. Mag sein, dass es im derzeitigen Parteiensystem der Bundesrepublik keine wahrnehmbare linke und demokratische Partei gibt, aber ich fordere, dass all jene, die sich eine linke Politik für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit wünschen, doch noch einmal darüber nachdenken, ob ihr Platz nicht in der SPD zu verorten wäre, denn gerade der linke Flügel in der SPD braucht Menschen, die auch unter den derzeitigen Koalitionsbedingungen die linke Fahne weiterhin hissen und Moral und Gesinnung im Sinne der Geschichte der Sozialdemokratie aufrecht erhalten. Auch auf die Gefahr hin, belächelt zu werden, setze ich mich für die SPD ein.