Neuwieder Seniorenbeirat bringt Projekte in Arbeitskreisen voran
(Foto: Melanie Lange) 30 Prozent der Neuwiederinnen und Neuwieder sind über 60 Jahre alt – Tendenz steigend. Mit dem Älterwerden der Gesellschaft verändern sich auch die Anforderungen an das städtische Leben. Ältere Menschen wollen nicht nur gut versorgt und unterstützt werden, sie möchten sich auch aktiv einbringen, am gesellschaftlichen Leben teilhaben und ihre Lebensqualität erhalten. Der Seniorenbeirat der Stadt Neuwied beschäftigt sich genau mit diesen Anliegen – und treibt aktuelle Projektideen in den neu gebildeten Arbeitsgruppen voran.
In der jüngsten Sitzung präsentierten die Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise erstmals die Themen und Projekte, die während der aktuellen Legislaturperiode bearbeitet werden sollen. So standen nach der Sitzungseröffnung und dem Bericht der Vorsitzenden Brigitte Neumann die Berichte aus den Arbeitsgruppen klar im Mittelpunkt. „Einen großen Dank an alle, die dort ihre Ideen, Kompetenzen und Perspektiven einbringen“, richtete Neumann an den Beirat. Die vier Gruppen widmen sich den Bereichen Digitalisierung und Bildung, Gesellschaft, Infrastruktur sowie Soziales und Teilhabe – und decken damit zentrale Lebensbereiche älterer Menschen ab.
Neue Ideen und bewährte Projekte treibt der Seniorenbeirat der Stadt Neuwied gemeinsam voran. (Foto: Melanie Lange)
Vielfältige Themen – konkrete Pläne
Der Arbeitskreis „Digitalisierung und Bildung“ führt den generationenverbindenden Podcast „Neuwieder Gespräche“ fort, geplant sind zudem Informationsveranstaltungen in Seniorentreffs und Einrichtungen sowie ein Vortrag zum sicheren Umgang mit kommerziellen Apps. Auch ein Austausch mit dem Piksl-Labor in Andernach, einem Zentrum für digitale Teilhabe, ist angedacht.
Vor allem mit kulturellen Angeboten befasst sich die Gruppe „Gesellschaft“. In Planung sind neben den bewährten Formaten Generationenkino und Lesungen in der Stadtbücherei auch neue Veranstaltungsformate. Ideen gibt es zahlreiche. Etwa eine Reihe „Du bist nie zu alt für …“ oder ein Seminar „Leben nach dem Renteneintritt“. Auch generationenverbindende Projekte wie „Schüler im Seniorenheim“ möchten die Mitwirkenden im Arbeitskreis voranbringen.
Der Arbeitskreis „Infrastruktur“ nimmt Themen wie Barrierefreiheit, seniorengerechtes Parken, – ganz aktuell – Hitzeschutz oder den Ausbau von Fahrradwegen in Neuwied in den Blick. Weitere Schwerpunkte sind die großen Themen wohnortnahe Versorgung und altersgerechtes Wohnen.
Soziale Gerechtigkeit, etwa bei Eintrittspreisen in öffentlichen Einrichtungen, sind ein Anliegen von „Soziales und Teilhabe“. Die Beiratsmitglieder wollen Daten zur Altersarmut zusammentragen und Schulungen zur Nutzung digitaler Verkehrstickets und Automaten initiieren. Auch Altersdiskriminierung im Zuge der Digitalisierung – etwa bei Bankgeschäften – soll thematisiert werden.
Gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung
Auch aus der Stadtverwaltung gab es aktuelle Informationen, unter anderem zur neuen städtischen Website. Die Zusammenarbeit zwischen Seniorenbeirat und Verwaltung ist ein wichtiger Baustein für die zukünftige Arbeit – koordiniert wird sie über Sandra Mette von der Geschäftsstelle des Beirats. „Der Seniorenbeirat bringt viele wertvolle Perspektiven ein, die uns als Verwaltung helfen, Neuwied noch lebenswerter für ältere Menschen zu gestalten“, betont Mette. „Die neuen Projektideen zeigen, wie viel Engagement im neu gewählten Beirat steckt.“ Motiviert geht der Seniorenbeirat jetzt die ersten Schritte für zukünftige Angebote und Maßnahmen in der Stadt Neuwied.