Bundesprojekt „ConnActions“ brachte deutsch-italienischen Erfahrungsaustausch über Digitalisierung und Künstliche Intelligenz nach Rheinland-Pfalz
Foto-Quelle: HwK Koblenz (Jörg Diester)
KOBLENZ/HÖHR-GRENZHAUSEN. Welche Chancen eröffnen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) für das gestaltende Handwerk? Diese Frage wirft ihren Schatten weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus und bietet Anlass, über den Tellerrand zu schauen – von Deutschland bis nach Italien und zurück. Dazu empfingen die Handwerkskammer (HwK) Koblenz und das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk (MDZH) kürzlich in Koblenz sechs Vertreter italienischer Bildungs- und Forschungsorganisationen sowie der Deutschen Auslandshandelskammer Italien. „ConnActions“ lautete dabei das Motto der dreitägigen Studienreise im Rahmen des gleichnamigen Projekts des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Im Rahmen des Bundesprojekts „ConnActions“ tauschte sich kürzlich im Zentrum für Ernährung und Gesundheit in Koblenz die Leiterin der HwK-Auslandsprojekte Constanze Küsel (l.), der Leiter des MDZH-Schaufensters in Koblenz Christoph Krause (6.v.l.) und sein Team mit sechs Vertretern italienischer Bildungs- und Forschungsorganisationen sowie der Deutschen Auslandshandelskammer Italien zu Digitalisierung und KI im gestaltenden Handwerk aus. Foto-Quelle: HwK Koblenz (Jörg Diester)
Der Austausch von kreativen Ideen, interessanten Entdeckungen und wertvollen Erfahrungen zu Digitalisierung und KI stand im Mittelpunkt des spannenden Programms rund um das gestaltende Handwerk in der Region. Ergänzend zum Besuch der HwK-Zentren in Koblenz lernten die italienischen Partner aus Kampanien, dem Großraum Neapel, das „Forschungsinstitut für Glas – Keramik“ und das „Institut für Künstlerische Keramik und Glas“ der Hochschule Koblenz in Höhr-Grenzhausen kennen. Auch die Handwerkskammern Aachen und Münster bereicherten den Wissenstransfer, indem sie sich bei praxisorientierten Workshops und Onlineseminaren digital einbrachten. Um die vielversprechenden Potenziale der Digitalisierung und KI bestmöglich auszuschöpfen, nutzten die Projektpartner aus Italien und Deutschland die Zeit ihrer „ConnActions“ in Koblenz zum intensiven Gedankenaustausch. Sie analysierten den aktuellen Stand, ermittelten digitale Kompetenzen, entwickelten Strategien, verbesserten bestehende Werkzeuge und erarbeiteten neue Methoden. Ein wichtiges Ergebnis war der Auftakt zur gemeinsamen Entwicklung der digitalen Plattform „Toolkit für das Handwerk der Zukunft“, die bald Handwerksbetriebe, Schulen und Fachkräfte bei ihrer Weiterentwicklung unterstützen soll.
Gestaltungsideen wie diese aus verschiedenen Materialen im 3D-Druck hergestellten Möbel brachten die italienischen Partner des Bundesprojekts „ConnActions“ aus ihrer Heimat mit nach Koblenz und in den intensiven Ideen- und Erfahrungsaustausch mit der HwK Koblenz sowie vielen weiteren regionalen und überregionalen Institutionen ein. Foto-Quelle: HwK Koblenz (Constanze Küsel)
„Obwohl der technische Wissensstand auf dem gleichen Niveau ist, zeigt der Austausch im Projekt ‚ConnActions‘, dass es dennoch Unterschiede gibt, von denen das Handwerk in beiden Ländern gegenseitig profitieren kann. Während die Einführung von KI und Robotik in den Betrieben in Deutschland weiter fortgeschritten zu sein scheint, zeichnet sich in Italien eine freiere Anwendung in der Produktentwicklung ab, in der weniger ‚verkopft‘ an kreative Denkprozesse herangegangen wird“, berichtet Christoph Krause, Leiter des MDZH-Schaufensters in Koblenz. „Andererseits stehen beide Länder vor vielen gleichen Herausforderungen, etwa der Frage, wie die nächste Handwerkergeneration ihre berufliche Stellung innerhalb einer sich gravierend verändernden Wirtschaftswelt sichern kann. Gemeinsame Überlegungen, wie der Einsatz von Digitalisierung und KI das gestaltende Handwerk zukunftsfähig machen können, sind Teil dieses internationalen Austausches. Im Bereich der Weiterbildung ermöglicht die Digitalisierung zum Beispiel einen breiteren Zugang und KI kann die Qualität des Lernens verbessern. Auch in der Produktgestaltung eröffnen neue Technologien zusätzliche Möglichkeiten, wie der 3D-Keramikdruck zeigt“, ergänzt die Leiterin der Auslandsprojekte der HwK Koblenz Constanze Küsel.
Informationen zum Projekt „ConnActions“ finden sich im Internet unter: www.connactions.eu
Fragen zur Zusammenarbeit der Netzwerkpartner des Bundesprojektes „ConnActions“ in Rheinland-Pfalz und Kampagnen in Italien für den Bereich Kunsthandwerk, Textil, Design und Keramik beantwortet der Leiter des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk am Standort Koblenz Christoph Krause, Tel. 0175 9050 666, christoph.krause@mdh.digital