Einen in vieler Hinsicht außergewöhnlichen Abend erlebten die Zuschauer an zwei komplett ausverkauften Abenden im Parkrestaurant Nodhausen.
Die Kleinkunstbühne Neuwied hatte das Schlosstheater verlassen und den besten Grönemeyer-Interpreten „südlich von Wanne-Eickel“ (Michael Dames) verpflichtet. Der hatte nicht nur viele bekannte und auch seltener gehörte Grönemeyer-Hits im Gepäck, sondern überraschte auch mit Songs anderer Künstler aus seinen musikalischen Wurzeln. Das reichte von Lale Andersen bis zu den Doors und Jim Morrison, praktisch die ganze Bandbreite der Musik. Dabei spielte Dames die Lieder nicht einfach herunter, er interpretierte sie neu, veränderte Rhythmus und Stimmung, und mixte zusammen, was auf den ersten Blick eigentlich nicht zusammenpasste.
Dazu streuten Gerd Finkemeier und KD Boden Geschichten und Anekdoten bei, aber auch Originalzitate eines engagierten, interessanten Menschen. Und wenn es die oftmals ja bekanntermaßen genuschelten Grönemeyer-Texte erforderten, wurden diese zum Vergnügen des Publikums von „grönemeyerisch“ ins Deutsche oder auch mal ins Englische übersetzt.

Foto: grz-nr. Bilder von rechts nach links: Gerd Finkemeier, Michael Dames, Alexandra vom Parkrestaurant und KD Boden.

Ingo Apelt hatte einmal gesagt: „Wenn Groenemeyer singt, braucht man einen Simultan-Dolmetscher“. Ja, aber nicht, wenn Michael Dames sie mit Hilfe der beiden anderen interpretiert, was die Worte ganz anders transportiert!
Erzählt wurde nicht nur, warum er tatsächlich die Vornamen Herbert Arthur Wiglev Clamor trägt und wo er geboren wurde (in Bochum? – nein in Göttingen!). Auch wichtige Stationen seines bewegten Lebens wurden beleuchtet, mal humoristisch, mal ernst, aber immer authentisch. Das reichte von seinem frühen Engagement als musikalischer Leiter des Schauspielhauses Bochum, über den Kinofilm „Das Boot“, bis zu seinen ganz persönlichen Schicksalsschlägen durch den frühen Tod seines Bruders und seiner Ehefrau. Als Dames dann noch einfühlsam „Der Weg“ spielte, wurde es mucks-mäuschen still im Saale.  
Abgerundet wurde das Ganze von einem 3-Gang-Menü, bei dem die bekannt gute Küche des Parkrestaurants Nodhausen ihre ganze Kreativität zeigen konnte. Nur eines war klar: Currywurst muss sein! Da konnte Chefkoch Florian Kurz zeigen, was kulinarische Qualität bedeutet – einfach köstlich!
Nach drei Stunden hatten alle nicht nur ein fantastisches Menü genossen, Grönemeyer-Songs endlich mal richtig verstanden, sondern auch „Flugzeuge im Bauch“ und spürten ihr persönliches „Sekundenglück“. Und als Michael Dames dann zum Abschluss auch noch Weihnachtslieder auf grönemeyerrisch auspackte, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Was für ein grandioser Abend!


Ob es noch einmal eine Wiederholung geben wird, steht noch nicht fest. Es wäre allen zu wünschen, die diesmal keine Karten „ergattert“ haben. Das muss man als Freund von künstlerischen und kulinarischen Genüssen einfach genossen haben.