Frauenministerium erteilt Zuschlag dem DRK-Kreisverband Neuwied e. V. – Achim Hallerbach sieht Land in der Pflicht  

Kreis Neuwied. Begrüßt hat Landrat Achim Hallerbach die Nachricht, wonach nunmehr feststeht, wer Träger des Frauenhauses im Landkreis Neuwied wird. Dabei fiel die Entscheidung des rheinland-pfälzischen Frauenministeriums auf den DRK-Kreisverband Neuwied e. V.. Zugleich sieht Landrat Hallerbach das Land und den Träger in der Verantwortung, die Unterhaltung der Neuwieder Hilfseinrichtung, des 20. Frauenhauses in Rheinland-Pfalz insgesamt, zu einem großen Teil zu gewährleisten. Ziel ist es, betroffenen Frauen und ihren Kindern künftig noch besseren Schutz zu bieten.

„Um unsere erfolgreichen Anstrengungen zur Schaffung eines Frauenhauses auch perspektivisch in die passende Richtung für Frauen in Not zu lenken, ist die jetzt bestehende Planungssicherheit wichtig. Mit unserer Gleichstellungsbeauftragten Daniela Kiefer bin ich mir darin einig, dass es ebenso bedeutsam ist, parallel die Finanzierung langfristig zu gewährleisten. Nur so kann dieses wichtige Projekt zugunsten schutzbedürftiger Frauen auf eine stabile Basis gestellt werden. Dabei gehen wir von einer auskömmlichen finanziellen Ausstattung durch das Land aus“, erklärt Landrat Achim Hallerbach und das aus gutem Grund: Bereits der neu gegründete Frauennotruf kostet den Kreis und die Stadt Neuwied zusätzliche finanzielle Mittel von jeweils 25.000 Euro jährlich und auch das Frauenhaus wird auf einen kommunalen Zuschuss angewiesen sein. „Wir stellen uns unserer Verantwortung. Das ist keine Frage! Trotzdem appellieren wir an das Land, möglichst zügig für Klarheit zu sorgen, was die finanziellen Rahmenbedingungen angeht“, betont Landrat Achim Hallerbach. Im Übrigen hat das Land im Zuge der Umsetzung des Gewalthilfegesetzes in Zukunft einen so genannten Sicherstellungsauftrag, was die finanzielle Ausstattung des Hilfesystems gegen Gewalt an Frauen angeht.   
Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am vergangenen Montag bereits einen Empfehlungsbeschluss für den Kreistag getroffen, für das künftige Frauenhaus einen Festbetrag von 40.000 Euro für den Haushalt 2026 aufzunehmen.
„Wir sind dem Sozialausschuss und dem Kreisausschuss für das mehrheitliche Votum sehr dankbar, dass wir die neusortierte Förderkulisse für die verschiedenen Projekte nun auf den Weg bringen können und diese somit in die Haushaltsberatungen einfließen werden,“ betonen Landrat Achim Hallerbach und die Gleichstellungsbeauftragte Daniela Kiefer. 
Auch Daniela Kiefer freut sich darüber, dass künftig auch der Kreis Neuwied seinen Teil dazu beiträgt, von Gewalt betroffene Frauen wirksam zu schützen und sie auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben zu begleiten. 
„Das ist ein Dienst an der Gesellschaft! Wir können die persönlichen Schäden, die den Frauen angetan wurden, nicht ungeschehen machen, aber wir können sie dabei unterstützen, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, zu arbeiten, sich um ihre Familien kümmern zu können“, unterstreicht die Gleichstellungsbeauftragte.
Aktuell erhalten die aktuell 19 rheinland-pfälzischen Frauenhäuser vom Land eine jährliche Sockelförderung von rund 131.600 Euro als Personalkostenzuschuss. Dazu kommt ab dem 6. Frauenhausplatz eine Platzpauschale in Höhe von derzeit 6.000 Euro pro Platz als Personal- und Sachkostenzuschuss. Darüber hinaus wird allen Frauenhäusern ein jährlicher Sachkostenkostenzuschuss zugewiesen, der im nächsten Jahr bei rund 4.500 Euro pro Frauenhaus liegen wird.
Das Frauenhaus im Landkreis Neuwied Haus soll zehn Familienplätze bieten und dazu beitragen, dass jede Frau, die Schutz benötigt, in Rheinland-Pfalz einen sicheren Ort finden kann. 
Die offizielle Eröffnung ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Die Einrichtung ist Teil des landesweiten Plans, bis Ende 2030 insgesamt 22 Frauenhäuser in Rheinland-Pfalz zu etablieren.
„Was die praktische Arbeit angeht, so freuen wir uns über den weiteren Kooperationspartner und erhoffen uns eine verbindliche und produktive Zusammenarbeit in unserem bereits bestehenden Netzwerk, dem Arbeitskreis gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen und dem Runden Tisch in Hachenburg“, sind sich Landrat Achim Hallerbach und Gleichstellungsbeauftragte Daniela Kiefer einig, wohin der Weg führen soll.