Austausch und Zukunftsplanung im Mittelpunkt der Konferenz mit Kindertagesstätten-Trägern und Kita-Leitungen im Kreis Neuwied

Kreis Neuwied. (Foto: Thomas Herschbach) - Auf rege Nachfrage stieß kürzlich die erste von zwei Träger- und Leitungskonferenzen für den Bereich der Kindertagesstätten im Landkreis Neuwied. Zahlreiche Träger von Kindertagesstätten sowie Einrichtungsleitungen hatten dazu den Weg zum Außerschulischen Lernort in Linkenbach gefunden. 
In seiner Begrüßung hob Landrat Achim Hallerbach, zugleich zuständig für die Abteilung Jugend und Familie, die Bedeutung einer verlässlichen und qualitativ hochwertigen Kinderbetreuung für Familien, Kinder und den gesamten Landkreis hervor. „Eine enge Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik, Kommunikation und Transparenz sind wesentliche Faktoren für eine gelingende und verlässliche Kinderbetreuung und Bedarfsplanung.

Wir sind dankbar für unsere engagierten Kita-Leitungen, -Teams und -Träger, die die mit der Trägerschaft einhergehende große Verantwortung mit Bedacht und Sorgfalt ausüben. Unsere jährlichen Konferenzen bilden hierbei einen Baustein, um Unterstützung zu leisten, Informationen zu transportieren und Vernetzung zu ermöglichen“, lobte der Kreis-Chef.
 

: Austausch und Zukunftsplanung standen im Mittelpunkt der ersten Konferenz mit Kindertagesstätten-Trägern und Kita-Leitungen im Kreis Neuwied. Dabei setzte sich Landrat Achim erneut für eine vorzeitige Überprüfung des Kita-Gesetzes ein. Foto: Thomas Herschbach

Der Kita-Referatsleiterin des Landkreises, Kerstin Neckel, war es dann vorbehalten, die aktuellen Entwicklungen in der Bedarfsplanung durch das Kreisjugendamt Neuwied vorzustellen. Dabei zeigte die Expertin des Kreisjugendamtes sowohl aktuelle Entwicklungen als auch Perspektiven für die kommenden Jahre auf. So ist im Landkreis Neuwied analog zum gesamten Bundesgebiet, eine rückläufige Geburtenrate und ein Rückgang der Kinderzahlen in den jüngsten Jahrgängen festzustellen. „Dennoch ist die Entwicklung weiterhin engmaschig zu beobachten, da der Landkreis Neuwied unter anderem aufgrund der Lage zur Landesgrenze weiterhin Zuzugsregion bleibt. Zudem stehen viele Kitas vor der Herausforderung, die Plätze gesetzeskonform umzubauen und zu erhalten“, hob Kerstin Neckel hervor.
Neben der Bedarfsplanung bot die Tagesordnung Raum für weitere wichtige Themen:
Dazu zählten allgemeine Informationen des Kreisjugendamtes wie etwa zu gesetzlichen Rahmenbedingungen, Modellprojekten des Landes und einer durchgeführten Elternbefragung ebenso wie Informationen des Landesjugendamts zum Kinderschutz in Einrichtungen. Im Hinblick auf den allgemeinen Kinderschutz und den Schutzauftrag der Kitas stand die Verantwortung der Einrichtungen, präventiv und im Ernstfall entschlossen zu handeln, im Fokus. Die Konferenz widmete sich ebenfalls Fragen des sogenannten Sozialraumbudgets und der Kita-Sozialarbeit. In diesem Zusammenhang informierten zwei Fachkräfte mit langjähriger Erfahrung über die aktuelle Umsetzung der sozialraumorientierten, präventiven Arbeit, bevor sie Aspekte der Kita-Sozialarbeit und -Netzwerkarbeit intensiv beleuchteten. Im Rahmen der Vorstellung wurden zudem die konkreten Tätigkeitsbereiche und Unterstützungsangebote für Kinder, Eltern, Familien, Fachkräfte und Teams dargestellt.
Bei allem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befindet sich das Kita-System im Land in einer gefährlichen Schieflage, wie Landrat Achim Hallerbach warnte: „Die neue Rechtslage bedeutet eine zunehmende Beanspruchung des Personals. Diese Problematik wird zudem durch den Fachkräftemangel verschärft. Daher setze ich mich gemeinsam mit dem Kreiselternausschuss für eine vorgezogene Evaluierung des KITA-Gesetzes ein“, erklärt der Neuwieder Landrat. Zugleich wünscht sich Achim Hallerbach, dass sich der erst im Mai ernannte rheinland-pfälzische Bildungsminister Sven Teuber aufgeschlossen für Verbesserungsvorschläge zeigt: „Die Kindertagesstätten im Kreis sind nicht nur Bildungsorte, sondern auch sichere Lebensräume für Kinder. Die heutige Konferenz zeigt, wie wichtig es ist, dass wir im engen Austausch miteinander stehen, um diese Aufgabe gemeinsam gut zu erfüllen“, so Landrat Achim Hallerbach abschließend.