Wirtschaftlicher Betrieb durch Mittel aus dem KIPKI-Programm – 330.000 Kilowattstunden im Jahr - Vom Bad genutzt
26.05.2025
Neuwied. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) errichten auf dem Parkplatz der Deichwelle eine aufgeständerte Photovoltaikanlage. Rund 330.000 Kilowattstunden wird die Anlage pro Jahr liefern. Der Bau beginnt im Juni.
Der Stromverbrauch in Schwimmbädern ist enorm. Da macht die Deichwelle keine Ausnahme, sie benötigt mehr als 1,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Die Nutzung von Photovoltaik liegt nahe. „Parkplätze bieten ein großes Potential für die Stromerzeugung“, erklärt Julian Scherhag von den SWN. Gleichzeitig haben sie einen entscheidenden Nachteil: Sie sind deutlich teurer als herkömmliche Freiflächenanlagen.
Möglich ist der Bau an der Deichwelle durch das „Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI) des Landes Rheinland-Pfalz. „Die Stadt hat über 1,9 Millionen Euro aus KIPKI-Fördermitteln erhalten, um Projekte für Klimaschutz und Klimaanpassung zu realisieren. Rund eine Million Euro gehen in die Deichwelle. Die Solaranlage ist somit das größte Projekt, das mit diesen Mitteln finanziert wird“, sagt Oberbürgermeister Jan Einig, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der SWN ist.
Die Ausfahrt an der Deichwelle bleibt offen, ein Teil der Parkplätze wird jedoch für die Einrichtung der Baustelle und während des Baus der PV-Anlage nicht nutzbar sein. Foto: Svenja Kurz/Deichwelle
Abzüglich der Förderung bleibt für die SWN ein Anteil von rund 200.000 Euro: „Unser Vorteil ist, dass die Module deutlich günstiger geworden sind“, so Scherhag. 770 von ihnen werden auf der Stahlunterkonstruktion in Ost-West-Ausrichtung montiert, so dass die Anlage für die Deichwelle quasi den kompletten Sonnentag nutzen kann. Die Deichwelle hat einen weiteren Vorteil: Sie bekommt den Strom zu einem sehr günstigen Preis, denn die Anlage steht direkt am Betrieb. So fallen keine Netzentgelte und Umlagen an.
Baubeginn ist am 2. Juni: Die Baustelle wird eingerichtet, dann startet der Tiefbau für die Fundamente. Im Anschluss werden die Stahlständer montiert. Die PV-Elemente werden dagegen ziemlich am Ende der Baumaßnahme installiert.
„Das bringt natürlich Einschränkungen auf dem Parkplatz der Deichwelle mit sich. Wir wissen, wie sensibel die Neuwieder bei diesem Thema reagieren. Aber wir tragen Sorge, dass immer die Hälfte der Parkplätze und alle Fahrradstellplätze nutzbar sind. Unser Tipp daher: Von vier Rädern auf zwei umsteigen oder zu Fuß kommen, wenn es möglich ist“, so Scherhag.
Beginnen wird der Bau auf der dem Freibad abgelegenen Seite des Parkplatzes. Die Ausfahrt kann weiter genutzt werden. Insgesamt wird die Bauzeit etwa ein Jahr betragen, so Scherhag: „Der Aufwand für die Fundamente der Trägerkonstruktion, aber auch für die Leitungstrassen sind deutlich aufwändiger als bei einer Freiflächenanlage.“