Ausgabe 10/2025
Was ist die Betrugsmasche des „Falschen Polizeibeamten“?
Die Betrugsmasche des „Falschen Polizeibeamten“ ist eine kriminelle Masche, bei der sich Betrüger am Telefon und im Laufe der Betrugsmasche auch vor Ort als Polizeibeamte ausgeben. Ziel der Masche ist das Erlangen von Bargeld und/oder Wertgegenständen wie Gold.
Wie läuft die Betrugsmasche ab?
Die Masche beginnt am Telefon: Die Kriminellen rufen ihre Opfer an und geben sich als Amtspersonen, z.B. als Polizeibeamte aus. Zur Untermauerung der Echtheit des Anrufs „fälschen“ die Täter hin und wieder auch die angezeigte Rufnummer (sogenanntes Call-ID Spoofing) und spielen den Angerufenen so vor, es handele sich um die echte Rufnummer der Polizeidienststelle vor Ort.
Die Täter berichten im Telefonat über Einbrüche in der Nachbarschaft und dass man bei einigen Festgenommenen eine Liste mit entsprechenden Namen auch den Namen des Opfers gefunden habe. Leider habe man nicht alle Diebe gefasst, sodass es zu weiteren Einbrüchen kommen könnte. Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird von dem vermeintlichen Polizeibeamten berichtet, dass sich die Polizei selbstverständlich der Sache annehme. Um das Opfer vor Verlusten von Geld und/oder Wertgegenständen zu schützen, müsse die Polizei aber wissen, was zu Hause vorhanden sei, um mögliche Gelder/Wertsachen polizeilich sicherzustellen, bis die Täter gefasst seien.
Im Anschluss daran gibt der falsche Polizeibeamte an, dass ein zivilgekleideter Kollege die Gegenstände zeitnah abholen wird. Der Hinweis auf die zivile Kleidung erfolgt mit der Begründung, dass man mögliche Komplizen, die sich ggf. noch im Nahbereich des Wohnobjektes des Opfers aufhalten, nicht vorwarnen wolle.
Schließlich erscheint der vermeintliche zivilgekleidete Polizeibeamte an der Haustür des Opfers um das Bargeld/die Gegenstände entgegenzunehmen. Hierbei kann es vorkommen, dass gefälschte Dienstausweise vorgezeigt werden. In manchen Fällen werden die Opfer aber auch gebeten, die Wertsachen in einem Aufbewahrungsgefäß vor die Haustür zu stellen.
Wer sind die potenziellen Opfer?
Gerade Seniorinnen und Senioren sind im Visier von skrupellosen Betrügern. Sie werden oftmals anhand des Telefonbucheintrages (kurze Rufnummer und vermeintlich altklingender Vorname) dieser Altersgruppe zugeordnet.
Wie kann ich mich schützen?
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und beenden Sie sofort jedes Gespräch, bei dem Sie aufgefordert werden, Geld oder Wertgegenstände herauszugeben.
Wenn Sie unsicher sind, legen Sie auf und wählen Sie selbst den Notruf 110 oder die Amtsleitung Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.
Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Fremde, auch wenn sie sich als Polizisten ausgeben.
Lassen Sie sich nicht von Uniformen und Dienstausweisen täuschen und sehen Sie sich diese gründlich und in aller Ruhe an. Bei Unsicherheit, rufen Sie Ihre örtliche Polizeidienststelle an und fragen Sie nach, ob es die besagten Polizeibeamten gibt und ob, der Dienstauftrag seine Richtigkeit hat.
Lassen Sie Ihren Telefonbucheintrag löschen oder wenigstens kürzen.
Was ist zu tun, wenn ich auf diese Betrugsmasche hereingefallen bin?
Erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizei!
Sprechen Sie in Ihrem Umfeld über solche Maschen, damit Sie andere warnen!
Veröffentlichung durch:
Ordnungsamt Koblenz, Initiative „Sicherheit in unserer Stadt“
Ludwig-Erhard-Straße 2, 56073 Koblenz, 0261/129-4760
Sicherheitstipp von Seniorensicherheitsberaterin:
Anna Maria Plato
Quellen: