Machbarkeitsstudie liegt vor und liefert ein eindeutiges Ergebnis: Neuwied braucht eine neue Veranstaltungsstätte mit Hotel
Die Neuwieder Stadthalle Heimathaus ist in die Jahre gekommen und erhält in ihrer aktuellen Form über das Jahr 2025 hinaus keine Betriebserlaubnis mehr. Neben massiven Investitionen in den Brandschutz wären auch tiefgreifende bauliche und gestalterische Erneuerungen notwendig, um heutigen Anforderungen an Multifunktionalität, Komfort und Flexibilität gerecht zu werden. Deshalb hat die Neuwieder Stadtverwaltung eine umfassende Machbarkeitsstudie - begleitet von Expertengesprächen, Verwaltungsabstimmungen und Marktanalysen - in Auftrag gegeben, die die Basis für mögliche nächste Schritte liefert. Sie liegt nun vor.
Die zentralen Ergebnisse:
Sanierung zu teuer, Wirkung zu gering: Die umfassende Sanierung des bestehenden Heimathauses würde rund 19 Millionen Euro kosten – und dennoch keine zukunftsfähige Veranstaltungsstätte schaffen. Die Grundstruktur des Gebäudes lässt sich nicht so umbauen, dass sie modernen Anforderungen an Flexibilität, Technik und Besucherkomfort gerecht wird.
Neubau mit Mehrwert: Ein kompletter Neubau könnte eine zeitgemäße, multifunktionale Halle ermöglichen. Sinnvoll wäre eine modulare Lösung für bis zu 600 Personen mit flexiblen Raumgrößen und modernster Technik. Die hohen Anfangsinvestitionen - genaue Kosten wären noch zu ermitteln - könnten durch öffentliche Fördermittel und private Investoren (Hotel, ggf. weiteres) unterstützt werden. Die modellhaft ermittelten Erlöse bei dieser Variante summieren sich auf 800.000 Euro pro Jahr.
Kombination mit Hotel sinnvoll: Die Studie empfiehlt ausdrücklich die Ergänzung durch ein Hotel, um Synergien zu schaffen und Neuwied als Tagungs- und Veranstaltungsstandort zu stärken. Der Hotelbedarf wird im aktuellen Tourismuskonzept bestätigt, insbesondere im Hinblick auf Business-Gäste. Als Beispiel gibt die Studie ein „Green Design Hotel Garni“ neben der Stadthalle an mit 100 Zimmern plus 20 Boardingshouse-Appartments.
Zentrale Innenstadtlage bevorzugt: Aus städtebaulicher Sicht und zur Belebung der Innenstadt wird ein zentraler Standort für die neue Halle empfohlen. Dies kann der bisherige Standort sein – oder ein anderer. Denkbar ist auch eine Kombination mit weiteren Nutzungen wie Gastronomie, Wohnen oder einem Bürgerbüro.
Potenzial für MICE-Tourismus: Veranstaltungen könnten künftig ein neues wirtschaftliches Standbein für die Stadt werden. Die Studie sieht hier nachhaltige Entwicklungschancen, gerade in Kombination mit Hotellerie. Klar ist: Für Großkongresse mit mehreren tausend Teilnehmenden fehlt Neuwied die Infrastruktur. Doch für mittelgroße Tagungen, kulturelle Veranstaltungen, Hochzeiten oder städtische Events könnte eine moderne Halle mit klarem Profil künftig einen wichtigen Baustein im regionalen Wettbewerb darstellen. Das Tagungsgeschäft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, wie auch das neue Tourismuskonzept der Stadt betont. Gut erreichbare Veranstaltungsorte mit Übernachtungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe gelten als besonders attraktiv – gerade für Firmenveranstaltungen, Fachtreffen oder kulturelle Events. In Neuwied fehlt bislang ein solches Angebot, das dem heutigen Standard entspricht. Auch das lokale Hotelangebot ist dafür bislang nur eingeschränkt geeignet.
Was heißt das für Neuwied?
Die Studie kommt zum Schluss, dass ein modernes Veranstaltungshaus machbar ist und ein starker Impulsgeber für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Tourismus sein kann. Es geht nicht nur um Ersatz für das Heimathaus, sondern um eine Zukunftsinvestition, die Strahlkraft entwickelt und neue Zielgruppen anspricht. Auf Grundlage der vorliegenden Fakten wird in den nächsten Monaten zu entscheiden sein, welchen Weg Neuwied gehen will Die Studie schlägt vor, die nächsten Monate zu nutzen, um auf Grundlage der Machbarkeitsstudie konkrete Planungen für ein solches Großprojekt anzustoßen, Fördermöglichkeiten zu prüfen und die Öffentlichkeit einzubeziehen.
Was passiert in der Zwischenzeit?
Für die Stadthalle ist nach Ablauf der ist eine Übergangslösung geplant: In der Nähe des Bahnhofs, unweit des Finanzamts, soll eine mobile Veranstaltungshalle errichtet werden. Die Halle stand bisher bei Schloss Johannisberg im Rheingau und diente dem Rheingau Musikfestival als Spielstätte. Der denkmalgeschützte Teil des Heimathauses, der derzeit das Restaurant „Pino Italia“ beheimatet, bleibt erhalten und wird saniert.
Öffentliche Vorstellung:
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden am Mittwoch, 30. April, in einer gemeinsamen Sitzung des Hochbau- und des Planungsausschusses vorgestellt werden. Sie beginnt um 18 Uhr im Amalie-Raiffeisen-Saal der Volkshochschule (Heddesdorfer Straße) und ist öffentlich.
[ Termin-Übersicht | Neuer Termin ]
Stadthalle: Kompletter Neubau statt Sanierung |
KW 18/25 | 30.04.2025 | Beginn 18:00 Uhr
Die Anmeldung ist immer möglich. Bitte kontaktieren Sie den Veranstalter.
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Stadt | : Neuwied |
Anschrift | : Amalie-Raiffeisen-Saal der Volkshochschule, Heddesdorfer Straße 33 |
Publiziert am 28.04.2025 Von Stadt_Neuwied - Dieser Termin wurde bisher 711 mal aufgerufen.
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