Wie die kommunale Wärmeplanung funktioniert, was sie für Bürgerinnen und Bürger bedeutet: Stadt Neuwied lädt zur Infoveranstaltung mit Messecharakter ein
Wärmewende – das klingt nach Bürokratie, Zwang und teuren Investitionen. Muss ich bald eine teure Wärmepumpe einbauen? Droht mir ein Heizungsverbot? Lohnen sich neue Fenster? Was habe ich überhaupt von einem begrünten Dach? Und was bedeutet diese sperrige Phrase von der „kommunale Wärmeplanung“ konkret für mein Zuhause?
Fragen wie diese sorgen teilweise für Verunsicherung. Dabei steht fest: Die Wärmewende kommt – aber sie kommt nicht über Nacht. Wer sich rechtzeitig vorbereitet, braucht keine Angst zu haben. Denn wer sich rechtzeitig vorbereitet, dem bieten sich viele Chancen.
Und genau darum geht es bei einer Infoveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung, zu der die Stadt Neuwied am Donnerstag, 22. Mai, ab 18 Uhr in die Stadthalle Heimathaus einlädt. „Infoveranstaltung“ ist dabei gar nicht unbedingt der richtige Begriff. Vielmehr handelt es sich um eine Hausmesse, bei der die Besucher sich breit gefächert informieren können.
Zahlreiche Expertinnen und Experten stehen Rede und Antwort. Ob Wärmepumpenanbieter,  Energieberater, Schornsteinfeger, Stadtwerke oder Vertreter von lokalen Handwerksbetrieben – sie alle informieren über Möglichkeiten, über konkrete Schritte und Förderprogramme. Auch individuelle Fragen sind willkommen. Besucherinnen und Besucher können sich an den Ständen informieren, beraten lassen, Ausstellungsobjekte begutachten und einen Eindruck davon gewinnen, welche Entwicklungen in ihrer Kommune geplant sind. Zudem hat sich die Stadt Neuwied auf den Weg gemacht, gemeinsam mit Fachleuten aus Energieversorgung, Handwerk, Wohnungswirtschaft und Verwaltung tragfähige Lösungen für eine klimafreundliche, verlässliche und bezahlbare Wärmeversorgung vor Ort zu entwickeln. Zu den bisherigen Ergebnissen der „Kommunalen Wärmeplanung“ und dem weiteren Vorgehen wird es einen Impulsvortraf der „con energy consult GmbH“ geben.
„Die kommunale Wärmeplanung ist kein Gesetz, das morgen alle zum Handeln zwingt, sondern ein Instrument, um heute die richtigen Weichen für morgen zu stellen“, betont Klimaschutzmanagerin Julia Frimmersdorf. „Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger einladen, sich frühzeitig einzubringen und mit uns gemeinsam an einer nachhaltigen Wärmeversorgung zu arbeiten.“
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich. Als i-Tüpfelchen werden unter allen Besuchern noch ein Balkonkraftwerk und weitere tolle Preise verlost.
 



Wie heizt Neuwied heute – und welches Potenzial steckt in der Zukunft?
Bestands- und Potenzialanalyse zeigt große Chancen für die Wärmewende
Wie hoch ist der Wärmebedarf in Neuwied? Welche Gebäude verursachen ihn – und wie groß ist das Einsparpotenzial durch energetische Sanierungen oder erneuerbare Energien? Die Stadt Neuwied hat sich seit Oktober 2024 auf den Weg gemacht, gemeinsam mit Partnern eine kommunale Wärmeplanung zu erarbeiten. Inzwischen liegt die Bestands- und Potenzialanalyse vor.  Die Ergebnisse zeigen: Es gibt Handlungsbedarf – aber auch enorme Chancen.
So liegt der jährliche Endenergiebedarf in Neuwied insgesamt bei rund 574 Gigawattstunden (GWh). Der größte Teil dieser Energie wird in Wohngebäuden und öffentlichen Einrichtungen verbraucht. Dabei zeigt sich: Der Gebäudebestand in Neuwied ist in großen Teilen alt und energetisch wenig effizient. Das Einsparpotenzial ist entsprechend groß.
Gleichzeitig steckt in der Region ein enormes Potenzial für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Das theoretisch nutzbare Potenzial aus erneuerbaren Energien und industrieller Abwärme liegt bei etwa 62 Terawattstunden (TWh) pro Jahr – also mehr als dem Hundertfachen des aktuellen Wärmebedarfs!
Mehr Informationen zum Thema sowie den Zwischenbericht zur Kommunalen Wärmeplanung finden Sie auch auf unserer Homepage: https://www.neuwied.de/waermeplanung


Bildunterschrift: Wer sich rechtzeitig zur Wärmeplanung informiert, dem bieten sich viele Chancen. Daher laden (von links) Beigeordneter Ralf Seemann, Stadtentwicklerin Alessa Strubel, Klimaschutzmanagerin Julia Frimmersdorf und Henning Wirges, Bereichsleiter bei den Stadtwerken Neuwied, zur großen Infoveranstaltung mit Messecharakter am 22. Mai in die Stadthalle Heimathaus ein. Foto: Stadt Neuwied / Melanie Lange