Gemeinsame Folgemitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizei Koblenz
Bei den am heutigen Donnerstag erfolgten Suchmaßnahmen der Polizei konnte der flüchtige Tatverdächtige nicht aufgefunden werden.
Die Hoffnung, die heutigen Maßnahmen mit der Ergreifung des Tatverdächtigen erfolgreich abzuschließen, insbesondere um der Bevölkerung die Gewissheit zu geben, die sie benötigt, um in die Normalität zurückzukehren, konnte leider nicht erfüllt werden.
Die getroffenen Feststellungen werden analysiert, die Ermittlungsbehörden lassen auch in den nächsten Tagen nichts unversucht, um das Ziel – die Ergreifung des Täters - zu erreichen.
Die intensiven Fahndungsmaßnahmen aufgrund der eingehenden Hinweise sowie der gewonnenen Ermittlungsansätze dauern an. Alleine während und nach der Ausstrahlung der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ am Mittwochabend sind bei der Polizei rund 90 weitere Hinweise eingegangen, die Gesamtzahl liegt am Donnerstagnachmittag bei über 1000.
Neben Fahndungsmaßnahmen laufen auch die Ermittlungen um den Tatablauf und den Tatverdächtigen auf Hochtouren.
Die in der Öffentlichkeit kolportierten Gerüchte zu einer möglichen früheren Ausbildung des Beschuldigten zum Einzelkämpfer in Kasachstan können nicht bestätigt werden. Nach den polizeilichen Erkenntnissen hat die Person in den 90er Jahren lediglich zwei Jahre als Kraftfahrer in der Armee gedient.
Wir können bestätigen, dass der Beschuldigte im März bei der zuständigen Ordnungsbehörde einen neuen Reisepass beantragt, diesen dort aber nicht in Empfang genommen hat. Hinweise auf eine Flucht ins Ausland liegen derzeit nicht vor, gänzlich auszuschließen ist eine solche indes nicht.
Es gibt derzeit weiterhin keine tragfähigen Anhaltspunkte für eine möglicherweise tatrelevante persönliche Verbindung zwischen Tatverdächtigem und den Opfern. Es werden aber alle diesbezüglichen Hinweise nacheinander überprüft. Diese Überprüfungen sind noch nicht abgeschlossen. Hinweise für ein Motiv gibt es derzeit nicht. Zu der Frage, was den Täter innerlich angetrieben haben könnte, sind derzeit noch keine tragfähigen Angaben möglich. Staatsanwaltschaft und Polizei möchten an diesem Punkt nicht spekulieren, sondern zunächst die weiteren Ermittlungsergebnisse abwarten.
Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Koblenz eine Belohnung in Höhe von 10.000 € für Hinweise, die zur Ergreifung des Beschuldigten führen, ausgesetzt. Hinweise nimmt die Polizei weiterhin unter der Telefonnummer 0261/103-50399 entgegen.
Den Ermittlungsbehörden ist klar, dass die Geschehnisse vom 06.04.2025 die Menschen bewegen und beunruhigen. Die Polizeibeamtinnen und -beamten vor Ort nehmen diese Beunruhigung deutlich wahr. Die verstärkte polizeiliche Präsenz vor Ort wird auch über die Osterfeiertage aufrechterhalten. Für die Bürgerinnen und Bürger steht die polizeiliche Anlaufstelle vor der Grundschule in Weitefeld auch weiterhin von 16-18 Uhr zur Verfügung.
DER LEITENDE OBERSTAATSANWALT in Koblenz
gez. Mario Mannweiler