Landrat Hallerbach zeichnet Ingrid Bieber, Adalbert Hünerfeld, Franz Kneip und Rainer Prangenberg für gesellschaftliche Leistungen aus
Kreis Neuwied. Die Bibel hätte sich nicht so lange als Weltbestseller behaupten können, wären ihre Inhalte nicht von starken Köpfen mit Leben erfüllt worden. Bei der Verleihung der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz an vier Persönlichkeiten aus dem Landkreis Neuwied Anno 2024 griff auch Landrat Achim Hallerbach auf die Heilige Schrift und ein Zitat des Apostels Paulus zurück: „Ehre, wem Ehre gebührt“.

 An Ingrid Bieber aus Rheinbrohl, Adalbert Hünerfeld (Kurtscheid), Franz Kneip (Heimbach-Weis) und Rainer Prangenberg (Ehrenberg) verlieh Landrat Achim Hallerbach in Gegenwart der jeweiligen Bürgermeister die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz.  Zusammengenommen setzen sich alle vier bereits über 100 Jahre lang für das Gemeinwohl ein. Foto: Martin Boden/Kreisverwaltung Neuwied

Zu Teil wurde der Lobpreis des Landrats dem „Glücks-Kleeblatt“ mit Ingrid Bieber aus Rheinbrohl, Adalbert Hünerfeld (Kurtscheid), Franz Kneip (Heimbach-Weis) und Rainer Prangenberg (Neustadt-Ehrenberg).  Zusammengenommen setzen sich alle vier bereits über 100 Jahre lang für das Gemeinwohl ein. Musikalisch wurde der Festakt durch die Sopranistin Ruth Zimmermann mit Johannes Weiß am Flügel und Wilfried Bellinghausen am Vibraphone ausgestaltet.
„Gerade der gesellschaftliche Zusammenhalt bildet die Grundlage für das gedeihliche Miteinander in einem offenen, demokratisch verfassten Staat. Und es sind Menschen wie Ingrid Bieber, Adalbert Hünerfeld, Franz Kneip und Rainer Prangenberg, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement genau das symbolisieren und transportieren“, würdigte Landrat Hallerbach im Einklang mit einer Reihe von Ehrengästen. Vor Ort hatten sich der Neuwieder Bürgermeister und Ortsvorsteher Peter Jung, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Asbach, Michael Christ, Neustadts Ortsbürgermeister Thomas Junior, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, Jan Ermtraud und Rheinbrohls Ortsbürgermeister Oliver Labonde sowie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach, Hans-Werner Breithausen und Kurtscheids Ortsbürgermeister Ferdi Wittlich eingefunden, um dem ausgezeichneten Quartett Reverenz zu erweisen.
In die kommunalen Entscheidungsprozesse bringt Ingrid Bieber ihre weibliche Perspektive bereits seit 20 Jahren in den Ortsgemeinderat von Rheinbrohl ein.
Als 1. Ortsbeigeordnete war sie in der Wahlperiode 2014–2019 unmittelbare Stellvertreterin von Ortsbürgermeister Oliver Labonde, den sie in vielen kommunalen Aufgaben unterstützt hat.
Als Mitglied im Kindergartenzweckverband Rheinbrohl/ Bad Hönningen/ Hammerstein hat Ingrid Bieber richtungweisende Projekte wie den Neubau der Casa Feliz, die Umstrukturierungen der Kita St. Suitbert und der Neubau des dortigen Gemeindezentrums begleitet. „Auch die Renovierung des Römersaales und die Neugestaltung des Römerplatzes sind Steckenpferde von Ingrid Bieber, die der Allgemeinheit zu Gute kommen“, zählt Achim Hallerbach weiter auf.
Adalbert Hünerfeld engagiert sich in Kurtscheid ebenfalls seit vielen Jahren in der Lokalpolitik. Eines seiner ganz besonderen Herzensthemen bleibt das Leader-Projekt „Aussichtsplattform Wasserturm“.
„Seit mittlerweile 15 Jahren bringt der passionierte Pädagoge zugleich Erfahrung und Expertise im Seniorenbeirat der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach ein; seitdem konnte in der Verbandsgemeinde einiges umgesetzt werden“, weiß der Landrat zu berichten. Als Vertreter der Seniorinnen und Senioren in der einwohnerstärksten Verbandsgemeinde ist er ein wichtiger Multiplikator, der auch noch Zeit für Exkursionen findet, die er gemeinsam mit der Volkshochschule anbietet.
Um jungen Menschen in ihren verschiedenen Lebensphasen zur Seite zu stehen, hat Franz Kneip 2007 sein Projekt „Jugend und Beruf“ aus der Taufe gehoben. Die Idee war so überzeugend, dass sich schnell erfahrene Lehrer, Handwerksmeister und Berufspraktiker gefunden hatten, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse der örtlichen Hauptschule den Unterrichtsstoff zu vertiefen und verfestigen. „Gerade für junge Menschen, die nicht auf die Unterstützung aus dem Elternhaus zählen können, war die Berufspatenschaft von Franz Kneip eine wichtige Starthilfe für ein gelungenes Berufsleben. Der Unterstützung von Franz Kneip und seinem Netzwerk ist es zu verdanken, dass aus der Berufsbiografie vieler Schülerinnen und Schüler eine Erfolgsspur geworden ist“, betont Landrat Hallerbach. In der Tat haben viele einen Ausbildungsplatz bekommen, die Gesellenprüfung bestanden und konnten sogar eine weiterführende Schule besuchen.
Weit über das Engagement für junge Menschen, geht die Arbeit des von Franz Kneip 2011 gegründeten Helfer-Netzwerks hinaus – sozusagen eine allumfassende Kneip-Kur für Kinder, Familien, Senioren, Kranke, Beeinträchtigte und Geflüchtete. Sie alle finden dort tatkräftige Unterstützung - etwa durch die Kinderbetreuung, bei der Hausaufgabenhilfe und bei Behördengängen, Einkäufen für Seniorinnen und Senioren oder Besuchen in Seniorenheimen oder Krankenhäusern: Franz Kneip hat dies alles möglich gemacht.
Auch die Einrichtung einer Tagespflegestätte in Heimbach-Weis ist Franz Kneip zu verdanken.
„Viele ältere Menschen möchten möglichst lange selbstbestimmt und gut betreut und versorgt in den eigenen vier Wänden leben. Möglich ist das in vielen Fällen aber nur, wenn pflegende Angehörige entlastet werden oder die älteren Menschen einen Teil des Tages in einer Tagespflegestätte betreut sein können. Für ein solches Angebot macht sich Franz Kneip, der sich ebenfalls auch in Kolpingfamilie und im Bürgerverein Pro-Heimbach-Weis“ engagiert, stark“, lobt Achim Hallerbach.
Ein wahres Multitalent ist Rainer Prangenberg aus dem Neustädter Ortsteil Ehrenberg. „Im Gremium Weihnachtsmarkt trägt er schon seit 1984 dazu bei, dass der Neustädter Weihnachtmarkt eine hervorragende Adresse in der Adventszeit und ein Highlight über das Asbacher Land hinaus ist“, freut sich Landrat Hallerbach.
Der Aktionsradius von Rainer Prangenberg ist darüber hinaus breit gefächert. In der Dorfgemeinschaft Ehrenberg ist er ebenso aktiv wie als Elferratsmitglied der KG Ewig Jung Etscheid, im Männerballett der KG und mit Ehefrau Monika als Prinzenpaar des Jahres 1998. Auch als aktiver Christ bringt sich Rainer Prangenberg mit Leib und Seele ins Gemeinwesen ein. Dass die Sternsinger-Gruppen der Pfarrgemeinde in Ehrenberg gut begleitet werden, die Gewänder passen, die Kinder beköstigt werden und den Häusern der Segen zugesprochen wird, ist für Rainer Prangenberg seit vielen Jahren Ehrensache.
Im Kirchenchor der Pfarrkirche St. Margarita, Neustadt ist er Vorstandsmitglied und Kassenwart; in seinem Ehrenamt bei der St. Matthiasbruderschaft Altenwied, hat der neue Ehrennadel-Träger seit 2005 alle Wallfahrten mit organisiert. Seit 2022 ist er Kassierer im dortigen Vorstand. Auch bei der Flutkatastrophe im Ahrtal leistete der Unterstützung.
„Unsere neuen Ehrennadel-Prämierten haben in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten nicht nur ein bisschen Mehr gegeben, sondern unendlich viel mehr getan als ihre Pflicht –und tun das noch immer.  Sie stellen viel ihrer persönlichen Freizeit in den Dienst des ehrenamtlichen Engagements und damit der Allgemeinheit, sie nutzen viel ihrer „Me-time“ nicht für sich selbst, sondern machen sie anderen zum Geschenk“, fasst Achim Hallerbach zusammen. Das ist aller Ehren wert. Und die Auszeichnung mit der Ehrennadel.