Teilnehmer der IUB-Exkursion erlebten regionale Handwerkskunst hautnah
29.10.2025    PD-Nr. 321-2025     Fotos: Kreisverwaltung MYK/Achim Trautmann
KREIS MYK. Wie aus reifen Äpfeln das „flüssige Gold von Hatzenport“ entsteht, konnten die Teilnehmer der jüngsten Exkursion der Projektgruppe „Streuobst“ der Integrierten Umweltberatung des Landkreises Mayen-Koblenz (IUB) hautnah erleben. Die altehrwürdige Apfelwein-Kelterei Hasdenteufel öffnete ihre Türen für einen besonderen Blick hinter die Kulissen. Die Gäste erhielten einen anschaulichen Einblick in die Kunst der Apfelweinherstellung – von der Anlieferung der spätreifenden Äpfel bis zur schonenden Verarbeitung mit der historischen Doppelkorbpresse.

Fotos: Kreisverwaltung MYK/Achim Trautmann

Karl-Josef und Gisela Hasdenteufel führten die Besucher mit viel Charme und Humor durch die alte Kelterei, die in einem ehemaligen Pfarrhaus untergebracht ist. Bereits 1929 hatte der Vater von Karl-Josef Hasdenteufel das Gebäude samt der alten Kelleranlagen erworben und dort eine Kelterei aufgebaut, die bis heute in Familienhand ist. „Wir setzen ganz bewusst auf traditionelle Verfahren“, erklärte Hasdenteufel. „Die Doppelkorbpresse garantiert eine besonders schonende Verarbeitung, wodurch der natürliche Geschmack der Äpfel erhalten bleibt.“ Auch beim Abfüllen setzt die Kelterei auf Nachhaltigkeit: Alle Produkte werden ausschließlich in Mehrwegflaschen abgefüllt – zum Schutz der Umwelt und für ein unverfälschtes Geschmackserlebnis.
Im Anschluss an die Vorführung der Kelteranlage, die neben der Doppelkorbpresse auch mit Apfelmühle, Becherwerk und Motorpresspumpe ausgestattet ist, konnten die Teilnehmer die historischen Holzfasskeller aus den Jahren 1600 und 1919 besichtigen. In diesen Fässern reift der Apfelwein noch heute – und entwickelt dabei sein unverwechselbares Aroma.

Fotos: Kreisverwaltung MYK/Achim Trautmann

Ein besonderes Anliegen ist Karl-Josef Hasdenteufel die Förderung der Direktvermarktung und der Erhalt kleiner, regionaler Betriebe. Deshalb engagiert er sich aktiv im Verein „Heimat schmeckt!“, der sich für den Schutz landwirtschaftlicher Familienbetriebe in der Region einsetzt. Der Verein fördert Transparenz, stärkt das Vertrauen der Verbraucher in regionale Produkte und hat in diesem Jahr eine neue Broschüre mit Direktvermarktern herausgegeben. Diese kann unter www.heimat-schmeckt.de heruntergeladen oder per E-Mail an achim.trautmann@kvmyk.de bestellt werden.
Die Exkursion bot den Teilnehmern nicht nur einen tiefen Einblick in die handwerkliche Herstellung des „flüssigen Goldes“, sondern zeigte auch eindrucksvoll, wie eng Nachhaltigkeit, Tradition und Regionalität miteinander verbunden sind. Interessenten, die künftig über Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Streuobst informiert werden möchten, können sich per E-Mail an achim.trautmann@kvmyk.de wenden, um in den Newsletter-Verteiler der Integrierten Umweltberatung aufgenommen zu werden.