Auch wenn sich der rechte Aktivist Charlie Kirk durch seine toxische Rhetorik unangenehm ausgezeichnet hat, ist der letztlich tödliche Schuss auf ihn zunächst selbstverständlich wie im Grunde jede Form von Gewalt, egal, wo man sich politisch verortet, ohne Wenn und Aber zu verurteilen. Dieser Mord ist aber nicht nur ein Schicksalsschlag für ihn und seine Familie, sondern auch ein Krankheitszeichen sich verschärfender politischer Gewalt in den Vereinigten Staaten. Verquer wird es zudem, wenn man bedenkt, dass sich Trumps Maga-Bewegung aktuell nicht mehr so einig ist, wie es zuvor der Fall gewesen ist, was auch mit dem Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein zu tun hat. Charlie Kirks Tod könnte somit die Widersprüche verkleistern und neue Einigkeit befördern, was bestimmt nicht wünschenswert ist. Eine Randbemerkung vielleicht noch zum Schluss: Bedauerlich ist auch die persönliche Situation des Studierenden, der jetzt darunter leidet, dass er Charlie Kirk vor dem Schuss ausgerechnet eine Frage zur Waffengewalt gestellt hat.
.