Baufortschritt auf dem Parkplatz der Deichwelle – Ohne KIPKI-Fördermittel gäbe es das Projekt nicht 

21.08.2025   Foto: Maxie Meier/SWN

Neuwied. Ein Betonkasten so groß wie ein Gartenhaus schwebt über den Parkplatz der Deichwelle. Behutsam schiebt David Weis den Kasten einige Zentimeter zur Seite und richtet ihn genau aus, bevor er den Boden berührt. Was am riesigen Kran federleicht wirkt, wiegt tatsächlich 20 Tonnen. Es ist die Technikstation für eine große Photovoltaikanlage. Diese soll künftig grünen Strom für die Deichwelle produzieren. Die Anlage, gebaut und betrieben von den Stadtwerken Neuwied (SWN), soll rund ein Sechstel des Strombedarfs liefern. 
Die Station wird die Hauptverteilung und die Wechselrichter der Photovoltaikanlage beherbergen.

Sie wandelt unter anderem den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in netztauglichen Wechselstrom um, der dann in Sauna, Hallen- und Freibad genutzt wird. 
Bis die Anlage in Betrieb gehen kann, werden noch einige Monate vergehen. Die Installation ist deutlich aufwendiger als auf dem Dach eines Wohnhauses oder bei einer Freiflächen-PV: Das Pflaster auf dem Parkplatz muss entfernt und Fundamente gegossen werden, bevor die Stahlträger für die großen Solar-Carports errichtet werden können. 

Technikstation am Kran  Foto: Maxie Meier/SWN

„Im ersten Bauabschnitt sind die Fundamente fertig, jetzt wird wieder zugemacht und das Pflaster hergerichtet. Da kommen die alten Steine wieder rein, das spart Kosten und Ressourcen“, berichtet David Weis von den Stadtwerken Neuwied (SWN). Die Baustelle ist in mehreren Abschnitten geplant, damit immer nur ein Teil des Parkplatzes gesperrt werden muss. Denn der Betrieb im Bad geht weiter. 
Für die Lieferung der Technikstation waren ein Schwerlasttransport und ein 200-Tonnen-Kran nötig. Die Einschränkungen für Badegäste waren dennoch überschaubar, weil die Verantwortlichen den Termin in die erste Woche nach den Sommerferien gelegt hatten: Hallenbad und Sauna haben für die geplante Revision geschlossen und der Schwimmunterricht im Freibad hat auch noch nicht wieder begonnen. „Die Baustelle wird etwa ein Jahr dauern, aber wir geben uns alle Mühe, damit der Betrieb in der Deichwelle wie gewohnt weiterläuft“, so Weis.
Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des KIPKI-Förderprogramms des Landes Rheinland-Pfalz, das Kommunen bei Investitionen in Klimaschutz und Innovation unterstützt. SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach betont: „Ohne diese Fördermittel wäre das nicht möglich. Wir haben bereits sehr große Dach- und Freiflächen-PV-Anlagen gebaut, die sich innerhalb weniger Jahre rentieren. Bei einer Parkplatzüberdachung – zumal auf einem bestehenden Parkplatz – ist der Arbeits- und Materialaufwand deutlich höher. Ich kann gut verstehen, dass viele Menschen in Neuwied sich weitere Anlagen dieser Art wünschen, das wird aber in der Breite nicht wirtschaftlich umsetzbar sein.“