Neuer Professor für Didaktik der Mathematik der Sekundarstufen an der Universität Koblenz

Prof. Dr. Martin Bracke hat am 1. September 2023 die Professur für Didaktik der Mathematik (Sekundarstufen) an der Universität Koblenz übernommen.Bracke beschäftigt sich mit dem Lehren und Lernen von Mathematik. Dazu gehören einerseits die fachlichen Inhalte und die Beschäftigung mit Lernzielen für verschiedene Alters- und Niveaustufen. Weiter sind bei seiner Arbeit die passgenaue Auswahl der Lehrmethoden, eine sinnvolle und abwechslungsreiche Nutzung der Vielfalt von analogen und digitalen Medien, sowie die Auseinandersetzung mit dem Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern bedeutsam, damit individuelle Lerntypen optimal angesprochen werden können.

Prof. Dr. Martin Bracke verstärkt die Universität Koblenz. Bild: Bracke

Der Wissenschaftler ist dabei spezialisiert auf die schulische Ausbildung in der Sekundarstufe, also ab Klassenstufe 5 in den unterschiedlichen Schularten. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt der angewandten Mathematik: Die Beschäftigung mit Alltagsphänomenen im Rahmen der mathematischen Modellierung schafft eine hohe Motivation, weil die Mathematik hier als nützliches Werkzeug zum Lösen konkreter Probleme eingesetzt wird. Das kann beispielsweise die Frage nach einer optimalen Navigation für E-Autos inklusive Ladeplanung sein. Oder der Wunsch, Schildkröten anhand von Fotos eindeutig zu identifizieren, so dass das für die Tiere nicht ungefährliche Implantieren von kleinen Sendern unnötig wird.

„Ich habe ein sehr großes Interesse an der Untersuchung von interdisziplinärer MINT-Projektarbeit im Kontext von Schule. Dabei spielen verschiedene Fragen eine wichtige Rolle, zum Beispiel: Welchen Kompetenzerwerb kann man durch solche Projekte ermöglichen? Wie kann interdisziplinäre Projektarbeit gewinnbringend in den regulären Mathematikunterricht eingebracht werden und was sind die Merkmale einer guten Betreuung?“, so Bracke, der schon seit seiner Promotionszeit Modellierungsprojekte für Schulen konzipiert und betreut. Eine sehr spannende Frage sei aus seiner Sicht zudem, wie in der Praxis gleichzeitig die Ziele der Lehrpläne erreicht und die vielfältigen und motivierenden Möglichkeiten von mathematischer Modellierung in MINT-Projekten genutzt werden können.

In der Lehre möchte er zeigen, so Bracke, warum solide fachwissenschaftliche Kenntnisse in der Fachdidaktik und der späteren schulischen Praxis eine große Rolle für die Qualität von Mathematikunterricht spielen. „Mir ist es wichtig, dass ich handlungsorientiert arbeite, zum Mitdenken anrege und damit die Vernetzung von Lerninhalten und die Umsetzung eigener Ideen der Studierenden fördere.“ Bracke möchte künftig vielfältige Projekte in Kooperation mit den Schulen der Region anbieten und damit eine Verbindung zu den weiteren Phasen der Lehrkräftebildung schaffen. Beispielsweise im geplanten fachübergreifenden Lehr-Lern-Labor der Universität Koblenz möchte er den Studierenden früh ermöglichen, praktische Erfahrungen beim Planen von eigenen Modellierungsprojekten zu sammeln und diese mit Schülerinnen und Schülern umzusetzen.

In der weiteren Entwicklung der Universität Koblenz im Sinne des Entwicklungsplans uk2030 sieht Bracke einen großen Vorteil in der Vernetzung: So könne beispielsweise die Kooperation mit regionalen Akteuren einen positiven Einfluss auf Lehre wie Forschung haben und umgekehrt. Gleiches gilt aus Sicht des Wissenschaftlers für viele andere Bereiche, wie zum Beispiel die Internationalisierung. „Sehr positiv ist mir bereits in den ersten Wochen meiner Tätigkeit aufgefallen: Die Universität Koblenz hat schon zum Start in die Eigenständigkeit durch Umstrukturierung und Schaffung neuer zentraler Einrichtungen eine sehr gute Basis gelegt, um genau diese Vernetzungsprozesse anzustoßen und unterstützend zu begleiten.“