Ausgabe: 04/2025
Wie läuft ein Pflegebetrug ab?
Der Pflegebetrug zielt speziell auf ältere Menschen ab. Die Betrüger geben sich als Pflegepersonal oder Berater aus und versuchen dadurch, Zugang zu persönlichen Daten zu erhalten oder an Geld zu gelangen. Die Betrüger behaupten beispielsweise, sie seien von der Pflegeversicherung oder einer anderen offiziellen Stelle und benötigten eine Zahlung oder persönliche Informationen.Überdies hinaus werden auch falsche Versprechungen getätigt, wie kostenlose Pflegeangebote, die dann im Nachgang allerdings zu teuren Verträgen führen. In anderen Fällen werden ältere Menschen zu Spontanbesuchen überredet, bei denen vermeintliche Pflegekräfte ins Haus kommen und Rechnungen für nicht erbrachte Dienstleistungen vorzeigen und deren Begleichung verlangen.
Oftmals arbeiten die Betrüger in Gruppen und weisen durchaus Erfahrung im Pflegebereich auf. Durch Manipulation und Überzeugungsgeschick bauen sie innerhalb kürzester Zeit ein Vertrauensverhältnis zu den pflegebedürftigen Menschen auf. Manche setzen Bürger auch gezielt unter Druck um an ihr Ziel (Geld) zu gelangen.
Wer sind die Betrüger bzw. was geben die Betrüger vor?
Die Betrüger geben sich meist als Mitarbeitende eines Pflegedienstes oder einer Pflegeversicherung aus, obwohl sie in Wirklichkeit nicht zu einer Pflegeeinrichtung oder Versicherungsgesellschaft gehören. Sie berufen sich dabei nicht selten auf einen scheinbaren Vertrag.
Wer sind die potenziellen Opfer?
Zu den potenziellen Opfern gehören in der Regel ältere und/oder pflegebedürftige Menschen sowie Personen mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten, da sie den Betrug oft schwieriger erkennen oder sich nicht entsprechend dagegen wehren können. Aber auch Angehörige von pflegebedürftigen Personen sind von solchen Betrugsmaschen betroffen.
Zudem werden auch die Pflegekassen und Sozialversicherungssysteme durch diese Betrugsmasche enorm belastet. Da viele Pflegeleistungen von der Pflegeversicherung finanziert werden, entstehen durch den Betrug hohe Kosten für die Pflegekassen und das gesamte Sozialversicherungssystem.
Wie kann ich mich schützen?
Vertrauenspersonen, wie Familienangehörige oder Freunde, in den Pflegeprozess einbeziehen.
Nur zugelassene und gut bewertete Pflege- oder Betreuungsdienste nutzen.
Verlockende Angebote wie z.B. „besonderes Pflegeangebot“ oder „kostenlose Beratung“ kritisch prüfen.
Verträge genau durchlesen und bei Unsicherheiten eine zweite Meinung einholen.
Niemals persönliche Daten oder Bankverbindungen am Telefon oder an der Haustür herausgeben.
Anträge auf Pflegeleistungen direkt bei der zuständigen Stelle einreichen.
Rechnungen und Leistungsnachweise überprüfen.
Was ist zu tun, wenn ich auf die Betrugsmasche reingefallen bin?
Eine zweite Person in den Pflegeprozess einbeziehen.
Verträge, Zahlungen oder Abrechnungen, die im Zusammenhang mit dem Betrug stehen, sofort einstellen.
Jegliche Kommunikation mit den Betrügern abbrechen.
Dokumentation sammeln.
Anzeige bei der Polizei erstatten.
Pflegekasse benachrichtigen.
Veröffentlichung durch:
Ordnungsamt Koblenz, Initiative „Sicherheit in unserer Stadt“
Ludwig-Erhard-Straße 2, 56073 Koblenz, 0261/129-4760
Sicherheitstipp von Sicherheitsberaterin für Seniorinnen und Senioren:
Beate Müden, 0261/39022031, seniorenassistenz-mueden@web.de
Quellen: