Ausgabe: 08/2025

Telefonbetrüger versuchen immer wieder, vor allem ältere Menschen mittels sogenannter Schockanrufe um ihr Geld oder wertvollen Schmuck zu bringen. Dabei werden zunehmend auch Betrugsmaschen miteinander kombiniert. Lassen Sie sich nicht verunsichern. Mit den nachfolgenden Tipps reagieren Sie richtig.

Was ist ein Schockanruf?

Bei einem sogenannten Schockanruf geben sich die Betrüger am Telefon als Familienmitglied, Polizei oder Staatsanwaltschaft aus und täuschen eine dramatische Notsituation vor, um Sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Das Ziel der Betrüger ist es, unter Druck Geld oder Wertsachen zu erbeuten.

Was geben die Betrüger vor?

In manchen Fällen geben die Anrufer einen Ver­kehrs­un­fall vor, in dessen Folge ein Fa­mi­li­en­mit­glied sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher in bar bezahlt wird. In anderen Szenarien soll ein Familienmitglied einen Ver­kehrs­un­fall verursacht oder eine Straftat begangen haben. Um eine Ge­fäng­nis­stra­fe zu vermeiden, soll umgehend eine Kaution gestellt werden.

Wie läuft die Betrugsmasche ab? 

Die Betrüger versetzen die Opfer bewusst in einen Schockzustand, um diese dann unter Zeitdruck zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen. Die Täter bauen zudem einen hohen emotionalen Druck auf. Durch vorgetäuschte Notsituationen lösen sie ein Gefühl des Gebrauchtwerdens und der Verpflichtung zur Hilfeleistung aus. Hintergrundgeräusche wie das Weinen und Jammern angeblicher Angehöriger unterstützen die Lügengeschichte. Oftmals übernimmt während des Telefonats eine andere juristische Person den Anruf, um den Betrug glaubwürdiger darzustellen. Zu guter Letzt werden die Opfer aufgefordert, Geld oder Wertgegenstände einem „Boten“ zu übergeben. 

Das Landeskriminalamt (LKA) und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz machen darauf aufmerksam, dass sich die Kriminellen beim Telefonbetrug auch die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz (KI) zunutze machen könnten. Die Betrüger haben durch die Nutzung von KI die Option, Stimmen nachzustellen, die täuschend echt nach den angeblichen Verwandten klingen. Das soll die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Angerufenen tatsächlich glauben, eine ihnen nahestehende Person sei am Telefon, welche dringend Hilfe und Geld benötigt.

Wie kann ich mich schützen?

Wer meint, „das kann mir nicht passieren“ ist am gefährdetsten – denn es fehlt Skepsis und Misstrauen und damit die nötige Vorsicht!

Nehmen Sie Anrufe von Ihnen unbekannten Nummern oder anonymen Anrufern nicht an.

Seriöse unbekannte Personen haben die Möglichkeit, Ihnen auf die Mailbox oder den Anrufbeantworter zu sprechen.

Wenn Sie den Anruf angenommen haben und nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen, legen Sie auf.

Stellen Sie Fragen, deren Antwort nur die echte Person kennen kann.

Vereinbaren Sie schon jetzt ein Codewort mit Ihren Familienangehörigen, nach welchem Sie fragen, wenn Sie sich unsicher sind, wer anruft.

Rufen Sie den Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.

Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.

Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.

Ziehen Sie eine Ver­trau­ens­per­son hinzu und verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.

Lassen Sie Ihren Telefonbucheintrag löschen oder kürzen. 

Was ist zu tun, wenn man auf eine Betrugsmasche reingefallen ist? 

Erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizei!

Sprechen Sie in Ihrem Umfeld über solche Maschen, damit Sie andere warnen!

Bedenken Sie: Die von den Tätern geforderte Kaution gibt es in dieser Form in Deutschland nicht. Niemals ist die medizinische Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig.

 

Veröffentlichung durch: 

Ordnungsamt Koblenz, Initiative „Sicherheit in unserer Stadt“
Ludwig-Erhard-Straße 2, 56073 Koblenz, 0261/129-4760

Sicherheitstipp von Seniorensicherheitsberater: 

Ditmar Watermann, 0261/23339, dwatermann@freenet.de

Quellen:

www.polizei-beratung.de
www.verbraucherzentrale.de