(Foto: Felix Banaski) - Schon zu Zeiten der Stadtgründung vor 363 Jahren genossen religiöse Minderheiten in Neuwied besonders viele Freiheiten und einen Schutz, der ihnen anderswo verwehrt blieb. Das führte dazu, dass sich schnell eine Stadtgesellschaft entwickelte, die sich durch ihre große Vielfalt und Toleranz ausgezeichnete. Diese Eigenheiten hat sich die Deichstadt bis in die Gegenwart erhalten. Bereits zum fünften Mal lud der Rat der Religionen nun dazu ein, beim Spaziergang der Religionen das im Stadtrechtsprivileg von 1662 festgeschriebene Toleranzedikt zu feiern und mit Menschen mit verschiedenen religiösen und kulturellen Prägungen zusammenzukommen.
Diesem Aufruf folgten zahlreiche Menschen verschiedener Glaubensrichtungen, die sich am „Engel der Kulturen“ trafen, um ein starkes Zeichen für Frieden, Respekt und gegenseitiges Verständnis zu setzen. „Der Spaziergang der Religionen steht nicht nur für Austausch und Begegnung, sondern auch für ein Versprechen – dass wir in Neuwied den Weg des Miteinanders auch in Zukunft weitergehen wollen“, hob Bürgermeister Peter Jung die große Bedeutung der Dialogveranstaltung hervor. Nach dem Verlesen des „Gebets der Vereinten Nationen“ ging es gemeinsam weiter zur Heilig-Kreuz-Kirche, wo Josef Freise und Pfarrer Christian Scheinost spannende Einblicke in die Gemeindearbeit gaben. Im Anschluss besuchten die Teilnehmenden in Kleingruppen verschiedene Neuwieder Moscheegemeinden. Bürgermeister Jung ließ sich die Albanische Moschee im Sohler Weg zeigen und dankte den Gemeindemitgliedern für ihre herzliche Gastfreundschaft, offene Gespräche und interessante Eindrücke.
Bereits zum fünften Mal kamen beim Spaziergang der Religionen in Neuwied Menschen zum interkulturellen Austausch zusammen und besuchten verschiedene Gotteshäuser wie die katholische Heilig-Kreuz-Kirche. Foto: Felix Banaski