Kindergartenkinder aus Koblenz und Umgebung begleiteten ihre Stofftiere beim „Krankenhausbesuch“

KOBLENZ. (

Foto: GK-Mittelrhein/Luisa Gitzen) - Auch in diesem Jahr verwandelte sich der Spielplatz der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Kemperhof für drei Tage in ein quirliges Krankenhaus der besonderen Art: Rund 400 Kinder, darunter Gruppen aus 26 Kindergärten aus Koblenz und Umgebung, nahmen am 18. Teddybärkrankenhaus teil. Das Teddybärkrankenhaus ist ein ehrenamtliches Projekt mit skandinavischen Wurzeln, das inzwischen fester Bestandteil des Jahreskalenders des Kemperhofs ist.

In insgesamt fünf kindgerecht gestalteten Stationen – von der Aufnahme über die Untersuchung, Röntgen und einen OP-Bereich bis hin zur Apotheke – kümmerten sich pro Tag insgesamt 15 PJler des GK-Mittelrhein um die großen und kleinen Leiden der Kuscheltiere – stets mit aktiver Einbindung der Kinder. „Die Idee des Teddybärkrankenhauses ist es, Kinder neugierig zu machen und ihnen durch eigenes Ausprobieren die Angst vor Arzt- und Krankenhausbesuchen zu nehmen. Indem sie ihre Stofftiere begleiten, erfahren sie spielerisch, dass ein Krankenhaus ein Ort ist, an dem geholfen wird“, erklärt Jan Stockhausen, PJler am GK-Mittelrhein und Leiter des Organisationsteams. 

PJ-Studierende des GK-Mittelrhein übernahmen im Rahmen des 18. Teddybärkrankenhauses am Kemperhof die Rolle der „Teddy-Ärzte“ und versorgten die Lieblingsstofftiere von Kindern. - Foto: GK-Mittelrhein/Luisa Gitzen

Auch für die Auseinandersetzung mit bisherigen Erlebnissen bietet das Projekt wertvolle Impulse. „Gerade im Umgang mit Kindern in diesem Entwicklungsalter ist es entscheidend, auf ihre bisherigen positiven wie auch negativen Erfahrungen einzugehen“, ergänzt Angelina Bornas, PJlerin und ebenfalls in der Leitung des Organisationsteams. „Das Teddybärkrankenhaus bietet hier eine besondere Chance: In spielerischer Atmosphäre können selbst belastende Erlebnisse aufgegriffen werden. Durch den Perspektivwechsel – das Kind begleitet sein Kuscheltier als ‚Elternteil' – gelingt es, Ängste abzubauen und zukünftige Arztbesuche weniger bedrohlich wirken zu lassen.“
Aber auch die Studierenden selbst profitieren von der Aktion: „Wir üben hier, medizinische Zusammenhänge verständlich und kindgerecht zu erklären. Das ist eine wertvolle Erfahrung für unseren künftigen Berufsalltag“, berichtet Stockhausen. 


Das Projekt wurde – wie in den vergangenen Jahren – von der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Bernd Markus ins Leben gerufen. Unterstützung kam von den Maltesern, die den Kindern spannende Einblicke in einen Rettungswagen ermöglichten. Auch die Feuerwehr Koblenz beteiligte sich und sorgte mit einer anschaulichen Löschübung für besondere Begeisterung.