Gesundheitsamt im ständigen Austausch mit betroffenen Einrichtungen und dem Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz
Kreis Neuwied. In Neuwied und Umgebung ist es in jüngster Zeit zu einem vermehrten Auftreten von Hepatitis A-Fällen gekommen. Im Rahmen seiner fortlaufenden Ermittlungen und den daraus resultierenden Maßnahmen steht das Gesundheitsamt – in Abstimmung mit Landrat Achim Hallerbach – im ständigen Austausch mit den betroffenen Einrichtungen.

„Von unserem Gesundheitsamt werden die Vorfälle konzentriert und konsequent sowie in regelmäßiger Beobachtung verlässlich gehandhabt“, betont Landrat Achim Hallerbach. Die Hepatitis A wird fäkal-oral übertragen, typischerweise über kontaminierte und nicht durchgegarte Nahrung oder über eine Schmierinfektion zwischen Menschen (z.B. wegen unzureichenden Händewaschens nach dem Toilettengang). Das Virus wird schon ab etwa zwei Wochen vor dem Beginn der Krankheitssymptome und bis zwei Wochen danach mit dem Stuhl ausgeschieden bzw. bis eine Woche nach dem Beginn des Ikterus (Gelbfärbung der Haut und der Augen). Die Erkrankung heilt in aller Regel aus, kann aber bei Menschen mit Vorerkrankungen (z.B. andere Leberentzündungen) einen schwereren Verlauf nehmen. 
Typische Krankheitszeichen sind 
•    unspezifische gastrointestinale Symptome (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen) 
•    allgemeines Krankheitsgefühl, Müdigkeit 
•    gelegentlich erhöhte Temperatur 
•    Druckgefühl im Oberbauch 
•    oft in der Folge: Ikterische Zeichen (Gelbfärbung von Haut und Augen) 
•    heller Stuhl und dunkelgefärbter Urin 

Die Inkubationszeit beträgt 15-50 Tage, im Schnitt einen Monat. Erkrankte sollten zuhause bleiben, zudem sind Händehygiene (vor allem gründliches Händewaschen) und Toilettenhygiene von überragender Bedeutung zur Vermeidung von Folgeinfektionen. Handtücher, Waschlappen und Essgeschirr sollten nicht gemeinsam benutzt werden.
Besondere Regeln wie Betretungsverbote gelten für Mitarbeitende und Besucher von Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Kitas und Schulen) und für Mitarbeitende in Lebensmittelbetrieben und Küchen. 
Gegen die Erkrankung stehen wirksame Impfstoffe für Kinder und Erwachsene zur Verfügung. Das Gesundheitsamt regt die Bevölkerung an, mit der behandelnden Ärztin bzw. dem Arzt über die Impfung zu sprechen. 
Die Ermittlungen des Gesundheitsamtes ergaben, dass wahrscheinlich ein Catering-Unternehmen der Ausgangspunkt für mehrere zusammenhängende Fälle war.
Neben dem eigenen Personal bewirtete das Catering-Unternehmen Gäste aus seiner Umgebung bei einem Mittagstisch und belieferte eine Grundschule in der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach sowie eine Suppenausgabe für bedürftige Menschen in einer Kirchengemeinde in der Stadt Neuwied. Alle Einrichtungen wurden vom Gesundheitsamt entsprechend informiert. Aus lebensmittelhygienischen Gründen ist die Küche des Catering-Unternehmens bis zur Erfüllung von Auflagen geschlossen.
Das Gesundheitsamt steht in engem Austausch mit den betroffenen Einrichtungen und mit der Lebensmittelkontrolle, um die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung auf lokaler Ebene koordiniert durchzuführen. Auf Landesebene besteht ein enger Kontakt zum Landesuntersuchungsamt.
Das Gesundheitsamt bittet die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit. „Bitte bleiben Sie bei den oben genannten Krankheitssymptomen zuhause und setzen Sie sich mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Arzt in Verbindung und informieren Sie telefonisch über Ihre Symptome. Bitte beachten Sie die oben genannten hygienischen Maßnahmen“, lautet der Appell aus dem Gesundheitsamt.