Großer Zuspruch beim Bürgerdialog in der VHS – Teilnehmer bringen Ideen und Vorschläge zu fünf Themenfeldern ein
Die Stadt hatte eingeladen und erfreulich viele Neuwieder kamen:  So mussten beim Bürgerdialog „Zukunft Wohnen“ im Amalie-Raiffeisen-Saal der VHS noch zusätzliche Stühle gestellt werden, um den rund 80 Interessierten einen Sitzplatz zu bieten. „Das ist ein großartiges Signal. Demokratie lebt davon, dass sich Menschen einbringen“, betonte Bürgermeister Peter Jung in seiner Begrüßung.

Im Impulsvortrag stellte das Fachbüro InWis aus Bochum zunächst Zahlen und Prognosen vor: Seit 2015 ist Neuwieds Bevölkerung um drei Prozent gewachsen – insbesondere durch Zuzug in die Innenstadt und nach Heddesdorf. Im Vergleich gilt der hiesige Wohnungsmarkt zwar noch als preiswert, doch fehlen kleine Wohnungen, während es ein gutes Angebot für Familien gibt. Die Prognosen zeigen: Der Anteil an Senioren-Haushalten wird zunehmen, gleichzeitig ziehen auch junge Familien und „Starter“ nach. Je nach Entwicklung braucht Neuwied bis 2040 zwischen 2.127 und 4.370 neue Wohnungen. Das aktuelle Tempo mit rund 150 Neubauten pro Jahr reicht zukünftig nicht mehr aus, wenn zusätzliche Wachstumsimpulse, wie die Ausweisung von zusätzlichen Gewerbeflächen und die Umsetzung qualitativ hochwertiger Stadtentwicklungsprojekte erfolgen werden.

Anschließend waren die Bürgerinnen und Bürger gefragt: In einem „World Café“ brachten sie ihre Ideen und Prioritäten zu fünf Handlungsfeldern ein – von Wohnqualität und bezahlbarem Wohnen über seniorengerechtes und inklusives Wohnen bis hin zur Nachverdichtung und zum Umgang mit städtischen Flächen.

Prof. Dr. Torsten Bölting, Geschäftsführer "InWIS Forschung & Beratung GmbH

„Wir wollen bezahlbares, bedarfsgerechtes und vielfältiges Wohnen für alle Bevölkerungsgruppen ermöglichen“, so Jung. „Dafür brauchen wir ein Wohnraumversorgungskonzept, das aufzeigt, wo welche Bedarfe bestehen, das konkrete Maßnahmen benennt und einen verbindlichen Fahrplan liefert. Ihre Ideen und Ihr Engagement sind dafür unverzichtbar.“

Die eingebrachten Vorschläge fließen nun direkt in die weitere Erarbeitung des Wohnraumversorgungskonzepts ein. Erste Ergebnisse werden im Herbst im Planungsausschuss vorgestellt, bevor das Konzept Anfang 2026 vom Stadtrat beschlossen wird. Eine Abschlussveranstaltung mit Präsentation der Endergebnisse ist für den 4. Februar 2026 vorgesehen. 
Mehr Informationen gibt es hier: www.neuwied.de/wohnraumversorgungskonzept