Fotos: Stadt Koblenz/Kim Köhler: Mit Beginn der Sommerferien am 7. Juli startet am Görres-Gymnasium ein zukunftsweisendes Infrastrukturprojekt: Die Installation von zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen zur nachhaltigen und energieeffizienten Wärmeversorgung. Das Projekt wird vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Koblenz betreut und im Rahmen des landesweiten Förderprogramms KIPKI (Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation) umgesetzt.

Das KIPKI-Programm des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt Kommunen bei Investitionen in den Klimaschutz sowie bei Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Das Gesamtvolumen des Programms beläuft sich auf 250 Millionen Euro. Der Stadt Koblenz wurden im Rahmen des Programms rund fünf Millionen Euro an Fördermitteln für insgesamt acht Projekte bewilligt – darunter fünf Klimaschutz- und drei Klimaanpassungsmaßnahmen. Die klimaschonende Umrüstung der Wärmeversorgung am Görres-Gymnasium wird mit 1,3 Millionen Euro gefördert.

: v.l.n.r.: Christof Jürgens (Projektleiter, Zentrales Gebäudemanagement), Hermann-Josef Högner (Sachgebietsleiter Klimaschutz- und Energiemanagement, Zentrales Gebäudemanagement), Oberbürgermeister David Langner und Dipl.-Geologe Stefan Pohl bei der Begehung der Baustelle zur klimafreundlichen Wärmeversorgung am Görres-Gymnasium.  Fotos: Stadt Koblenz/Kim Köhler

Bislang wurde das Görres-Gymnasium über das städtische Nahwärmenetz beheizt, mit Wärme, die vom Rathaus zur Schule geleitet wurde. Künftig kommt eine moderne, klimafreundliche Technologie zum Einsatz: Zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen übernehmen die Wärmeversorgung des Gebäudes. Sie nutzen natürliche Energie aus dem Erdreich, ganz ohne Verbrennung und somit nahezu emissionsfrei.

Möglich wird das durch ein sogenanntes Erdsondenfeld. Über den Schulhof verteilt werden dafür insgesamt 38 Bohrungen durchgeführt, jeweils rund 130 Meter tief in den Boden hinein. In diesen Bohrlöchern zirkuliert Wasser, die Erdwärme aufnimmt und über die Wärmepumpen in nutzbare Heizenergie umgewandelt wird. So kann das Schulgebäude künftig besonders effizient, leise und klimafreundlich beheizt werden. Ein weiterer Vorteil: Die neue Technik kann nicht nur heizen, sondern im Sommer auch überschüssige Wärme aus dem Gebäude abführen. Das verbessert den thermischen Komfort, ganz ohne zusätzliche Kühlanlagen oder höheren Energieeinsatz.

v.l.n.r.: Dipl.-Geologe Stefan Pohl, Oberbürgermeister David Langner, Hermann-Josef Högner (Sachgebietsleiter Klimaschutz- und Energiemanagement, Zentrales Gebäudemanagement) und Christof Jürgens (Projektleiter, Zentrales Gebäudemanagement) verschaffen sich vor Ort ein Bild vom Baufortschritt.  Fotos: Stadt Koblenz/Kim Köhler

Besonders innovativ ist auch die geplante Weiternutzung des bestehenden Nahwärmenetzes. Es wird nicht stillgelegt, sondern künftig in beide Richtungen betrieben. In der Heizsaison kann das Görres-Gymnasium überschüssige Wärme an andere städtische Gebäude abgeben, etwa an das Rathaus, das Bürgeramt oder das Schängel-Center. Im Sommer fließt Wärme aus diesen Gebäuden zurück. 

Der energetische Nutzen ist deutlich spürbar: Allein durch diese Maßnahme wird der Energieverbrauch um rund 600.000 Kilowattstunden pro Jahr gesenkt. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 100 Haushalten. Eine deutliche Entlastung für das Klima und ein wichtiger Schritt zur Reduzierung fossiler Energieträger.

„Mit dem Baustart am Görres-Gymnasium setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimafreundlichen und zukunftsfähigen städtischen Infrastruktur“, erklärt Oberbürgermeister David Langner. „Die neue Wärmeversorgung zeigt, wie kommunaler Klimaschutz ganz konkret aussehen kann: nachhaltig, effizient und unmittelbar wirksam. Die Sommerferien bieten dabei das ideale Zeitfenster, um die Maßnahme mit minimalen Einschränkungen für den Schulbetrieb umzusetzen.“

Die Bauarbeiten sollen bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein. Während der Arbeiten kann es rund um das Schulgelände zu temporären Einschränkungen kommen. Die Stadt Koblenz bittet um Verständnis und bedankt sich bei allen Beteiligten für die engagierte Unterstützung dieses wichtigen Zukunftsprojekts.