Neue Seehundanlage im Zoo feiert Richtfest
Fotos: Mirko Thiel, Zoo Neuwied
Neuwied, 25. April 2025 – Die Baustelle, an deren Rand sich die kleine Gruppe am Vormittag versammelt hat, wird eindeutig vom Beton dominiert – trotzdem wird der Richtspruch vom Zimmerer der Firma Holzbau Blum gesprochen. „So hat es Tradition beim Richtfest“, weiß Dieter Neuer, der kaufmännische Geschäftsführer des Zoo Neuwied. „Und an dieser Tradition halten wir auch heute fest, auch wenn an dieser Baustelle ansonsten so gar nichts Traditionelles ist.“Das Richtfest findet im Beisein vom Fördervereinsvorsitzenden Oberbürgermeister Jan Einig und weiteren Vorstandsmitgliedern, Vertretern der ausführenden Firmen, Zoomitarbeitern und Pressevertretern am Rande des riesigen Wasserbeckens, welches das Herzstück der zukünftigen Seehundanlage im Zoo Neuwied bildet, statt.
Ringsherum stehen die Rohbauten mehrerer Gebäude, in denen zukünftig Futterlager, Technik und Quarantäne untergebracht sein werden und die mittlerweile alle mit hölzernen Dachkonstruktionen versehen sind. „Für den Bau so einer Anlage gibt es kein Schema F und auch nur wenige Erfahrungswerte, auf die man zurückgreifen kann“, berichtet Neuer, der gelernter Architekt ist und das Bauvorhaben begleitet. „Alle Teile müssen speziell angefertigt werden. Allein die richtige Zusammensetzung des Betons zu finden war monatelange Arbeit, da alle Teile dem dauerhaften Kontakt mit Salzwasser standhalten müssen. Das war für die Planer des Architekturbüros und das Rohbauunternehmen Mertgen eine echte Herausforderung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass seit dem Spatenstich im Juni 2024 jetzt 10 Monate bis zum Richtfest vergangen sind.“
Aber nun geht es Schlag auf Schlag: „Als nächstes sollen die großen Panoramascheiben eingesetzt werden und gleich danach wird auch das Becken erstmals gefüllt. Wenn alles dicht ist, kann danach rundherum verfüllt werden und wir können den Außenbereich modellieren. Als letztes wird dann noch alles verkleidet, die Filteranlage wird angeschlossen und der Besucher-Erlebnisraum wird eingerichtet.“ so Neuer weiter.
Auch Johann Christian Meier zeigt sich sehr zufrieden mit dem Fortschritt des Großprojektes. Er wohnt dem Richtfest als Geschäftsführer der Else Schütz Stiftung bei, die mit 90% Förderung der Bausumme das Projekt erst ermöglicht hat: „Was hier bisher schon geschaffen wurde, kann sich sehen lassen“, stellte Meier fest. „Wir haben bei diesem Projekt schon Höhen und Tiefen erlebt. Heute sind wir zuversichtlich, dass auch der letzte Akt der Fertigstellung im angestrebten Zeitrahmen gelingt und die neue Seehundanlage eine rundum gute Sache wird“, ist er sich sicher.
Auch, wenn die nächsten Schritte voraussichtlich zügig erfolgen, ein bisschen müssen sich die Zoofreunde noch gedulden. Zoodirektor Mirko Thiel drückt es so aus: „Eigentlich habe ich nach diversen Verzögerungen an bisherigen Baustellen durch Extremwetterlagen, Pandemien und Naturkatastrophen ja gelernt, keine Prognosen mehr abzugeben. Aber ich sage mal vorsichtig: Wir sind zuversichtlich, dass wir die Seehunde noch diesen Sommer nach Neuwied zurückholen und dann nach kurzer Eingewöhnungszeit die Anlage eröffnen können.“ Außerdem weist der Zoochef daraufhin, dass der Zoo Förderverein für den Eigenanteil von 10% der Gesamtbausumme auf die Unterstützung der Bevölkerung in Form von Spenden angewiesen ist. „Bitte spenden Sie für dieses tolle Projekt, dass für die Seehunde, die Zoobesucher und die Mitarbeiter gleichermaßen eine enorme Verbesserung der Seehundhaltung im Zoo Neuwied darstellt!“