49 Religionslehrkräfte haben die bischöfliche Lehrerlaubnis erhalten; darunter zwei Neuwiederinnen

Foto: Christine Cüppers/Paulinus Wochenzeitung
Trier/Neuwied – Bischof Dr. Stephan Ackermann hat die kirchliche Sendung zu Religionslehrerinnen und -lehrern, die Missio canonica, an 49 Frauen und Männer übergeben; darunter auch Ella Pies und Anna Lauscher von der Förderschule Heinrich-Haus in Neuwied-Engers. Sie erhielten die Urkunden und damit die Beauftragung für den katholischen Religionsunterricht im Rahmen der Heilig-Rock-Tage in einem von jungen Musikerinnen und Musikern der Jugendkirchen Saarbrücken und Trier gestalteten Gottesdienst in der Liebfrauenbasilika.

„Wenn es um den Glauben geht, bleiben wir immer Jünger und Schüler des einen Meisters, die lernen, was es heißt, ihm zu folgen“, sagte Bischof Ackermann zu Beginn der Messfeier. Auch die von den Organisatoren des Gottesdienstes gewählten Lesungstexte passten zu diesem immerwährenden Lernen. Gerade das Evangelium vom heiligen Thomas noch einmal zu hören, sei in diesem Rahmen gut. Er sei mit seinen Zweifeln und dem Hinterfragen, das ihn mit dem modernen Menschen verbinde, sozusagen der „Modellfall eines Schülers“. Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer sei es, die ihnen anvertrauten jungen Menschen zu kritischen, hinterfragenden mündigen Menschen auszubilden. 

Anna Lauscher (links) und Ella Pies sind Lehrerinnen an der Förderschule Heinrich-Haus in Neuwied-Engers und haben die bischöfliche Lehrerlaubnis für den Religionsunterricht durch den Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann erhalten. Foto: Christine Cüppers/Paulinus Wochenzeitung

Zweifel und Fragen zulassen

Auch im Bereich des Glaubens gelte es, genau und kritisch hinzuschauen. Das vermittle auch das Motto der Heilig-Rock-Tage „Unglaublich! Ich glaube“. „Legitim und gut ist es, im Glauben auch Zweifel zu haben wie Thomas“, erklärte der Bischof. Jesus habe sich dem Jünger aber nicht alleine gezeigt, sondern im Kreis der anderen. Dieser größere Raum, die Gemeinschaft der Kirche, sei wichtig. Und so bat Bischof Ackermann die Neubeauftragten, Zweifel und Fragen ihrer Schülerinnen und Schüler zuzulassen, diese nicht zu tadeln, sondern sie „bei den Tastversuchen im Glauben zu begleiten“. Dabei sollten sie die jungen Menschen auch „in Kontakt mit dem größeren Ganzen bringen, sie über das persönliche Gehäuse des eigenen Glaubens hinausführen und sich herausfordern zu lassen“.   
 
Wertevermittlung im Unterricht zunehmend wichtig

Das gemeinsame Philosophieren im Religionsunterricht ihrer Schulzeit hat Ella Pies viel Freude gemacht. „Das an Kinder weiterzugeben, ihnen das Gefühl für Gemeinschaft und Vertrauen zu vermitteln, hat mich motiviert, Religionslehrerin zu werden“, sagt die Lehrerin an der Förderschule Heinrich-Haus in Neuwied-Engers. Die Missio canonica empfängt sie zusammen mit ihrer Kollegin Anne Lauscher, die „als Tochter einer Gemeindereferentin von Kindheitstagen an viel mitbekommen“ hat. Ihr liegt die Wertevermittlung im Reli-Unterricht besonders am Herzen. In anderen Fächern sei dafür wenig Platz. Sie gewinne aber zunehmend an Bedeutung.
(Christine Cüppers)