Neubau Freiherr-vom-Stein Grundschule fertiggestellt
(Foto (Stadt Koblenz/ Philipp Apostel)) - Seit Juli 2021 konnte mit dem Neubau der Grundschule Freiherr-vom-Stein Grundschule im Koblenzer Stadtteil Rauental im Auftrag des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Koblenz begonnen werden. Bereits im Juli 2024 wurde das fertiggestellte Gebäude feierlich an die Schulleitung zur Nutzung übergeben – nun konnten im September 2025 auch die Außenanlagen entsprechend fertiggestellt werden. „Mich freut es sehr, dass wir die erste reine Clusterschule in Koblenz gebaut und bereits seit einem Jahr an die Schulleitung übergeben haben. Durch die mobilen Trennwände ermöglicht dieses Modell eine flexible Raumgestaltung, die eine individuelle und bedarfsgerechte Lernumgebung schafft, die über das traditionelle Schulkonzept hinausgeht.
Umso effektiver wird es, dass wir nun auch die Außenanlagen fertiggestellt haben und die Schülerinnen und Schüler den gesamten Schulhofbereich in den Pausen aber auch während der Unterrichtsstunden erleben können“, sagt Oberbürgermeister David Langner.
Das neue Gebäude wurde mit einer Luft-Wasserwärmepumpenheiztechnik ausgestattet, welche es gestattet, dass die Räumlichkeiten unabhängig voneinander temperiert werden können. Zudem wird der Neubau mittels einer Photovoltaikanlage zu 36,4 % autark vom öffentlichen Stromnetz betrieben. Auch die entstandene Dachbegrünung trägt zum Schutz der Biodiversität bei. Das gesamte Schulgebäude wurde barrierefrei errichtet.
Foto (Stadt Koblenz/Philipp Apostel): Das Multifunktionsspielfeld dient bei Überschwemmung und Starkregen als Wasserrückhalt. Darunter sind sogenannten Rigolen-Füllkörper verbaut, über die das Wasser langsam versickern kann.
Freiherr-von-Stein-Grundschule bekommt Schulhof mit Versickerung und Überflutungsflächen
Wasser spielte bei der Planung des neuen Schulhofs der Grundschule Freiherr von Stein eine wichtige Rolle. Denn das neue Schulgebäude und auch die Freifläche dahinter befinden sich auf einer Überflutungsfläche. Bei Starkregenereignissen und bei Hochwasser, wenn die Mosel über die Ufer tritt, soll sich hier das Wasser sammeln und versickern. Damit dies trotz des Schulneubaus auch in Zukunft noch möglich ist, setzt die Planung des Außengeländes auf sogenannte Retentionsflächen. Durch Geländemodellierung wurden Bereiche wie Mulden und tiefergelegene Spiel- und Aufenthaltsbereiche geschaffen, wo sich Wasser bei Überschwemmung und Starkregen stauen und versickern kann. Zudem ließ der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen im Boden unter dem tiefergelegten Spielfeld sogenannte Rigolen einbauen. Das sind Behälter, die große Mengen Niederschlagswasser aufnehmen und langsam versickern lassen, um die Kanalisation zu entlasten. So wurde insgesamt 1.100 m³ Retentionsraum geschaffen, also ein Bereich, der 1,1 Millionen Liter Wasser aufnehmen kann, um Überschwemmungen zu verhindern. Zum Vergleich: Alle Becken im Koblenzer Moselbad fassen zusammen 1.700 m³ Wasser.
Foto (Stadt Koblenz/ Philipp Apostel): Den Schulkindern stehen zahlreiche Spielmöglichkeiten zur Verfügung, unter anderem eine Zweiturm-Kletteranlage und ein Motorikparcours aus Robinienholz. Unter dem Sand ist Kies verbaut, damit Wasser anstauen und versickern kann.
Eingebaut in eine Umgebung mit altem Strauch- und Baumbestand ist ein naturnaher Schulhof auf 4.000 Quadratmetern mit sehr abwechslungsreichem Angebot entstanden. So wurde ein angrenzendes Wäldchen in das Gesamtkonzept integriert. 26 Bäume und 210 Sträucher ließ der Eigenbetrieb neu pflanzen. So spenden am Eingang drei Ulmen in Schirmform Schatten. Auch drei Urwelt-Mammutbäume, die gut mit dem feuchten Untergrund zurechtkommen, wurden gepflanzt. Hinzu kamen 1.600 Stauden und Gräser. Als Spielangebote stehen den Grundschülern unter anderem eine Hangrutsche direkt am Gebäude sowie im hinteren Bereich eine Zweiturm-Kletteranlage und ein Motorik-Parcours zur Verfügung. Neben dem tiefergelegenen Kleinspielfeld für Fußball, Laufsport und Basketball – welches bei Überschwemmung mit Wasser volllaufen kann – können die Kinder in den Pausen zudem fest installierte Trampoline, Tischtennisplatten und Tischkicker nutzen. Ein grünes Klassenzimmer, das sich für Unterricht im Freien anbietet, Bänke und Sitzblöcke sowie Flächen für Außenbestuhlung erweitern den Schulraum.
Anspruch der Freiraumplaner war es, den Kindern barrierefrei viele attraktive Angebote zu machen und zugleich den ökologischen Wert des Schulhofs zu steigern. Deshalb gibt es auf dem neuen Schulhof weniger versiegelte Fläche – er ist also wasserdurchlässiger und zudem mit deutlich mehr Grün bepflanzt. Verbaut wurden 1.000 m² versickerungsfähiger Pflasterbelag. Der gesamte Schulhof entwässert in den Untergrund. Nach fast zwei Jahren Bauzeit kann der Schulhof jetzt vollständig genutzt werden. Die Baukosten für alle Außenanlagen belaufen sich auf rund 1,70 Millionen Euro. Die Gesamtkosten des Bauprojektes liegen bei 12,5 Millionen Euro, wovon rund 3,5 Millionen Euro durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert werden.