Ausgabe 09/2025

Was ist der Enkeltrick und was geben die Betrüger vor?

Der sogenannte Enkeltrick ist eine Betrugsmasche, bei der sich die Täter am Telefon als enge Verwandte (in der Regel als Enkel) ausgeben, um durch erfundene Notlagen an Geld oder Wertsachen zu gelangen.

Wie läuft die Betrugsmasche ab?

Die Täter gehen sehr geschickt vor, denn sie nennen ihren eigenen Namen nicht und wählen die Du-Anrede. Durch eine freundliche Eingangsfrage wie „Rate mal, wer dran ist!“ oder Aussagen wie „Ich bin’s!“, werden sofort potenzielle Beziehungen ausgelotet. Die Opfer sehen sich in der Situation unbewusst dazu gezwungen, den Namen eines Angehörigen – häufig des Enkels – preiszugeben. Selbstverständlich wird dieser Name vom Betrüger sogleich bejaht. 

Nun entsteht ein vermeintlich vertrautes und zunächst belangloses Gespräch über die jeweils aktuellen Lebensumstände. Diese Informationen können im weiteren Gesprächsverlauf von den Kriminellen genutzt werden, um zusätzlich Vertrautheit aufzubauen. Nachdem das Opfer nun meint, herausgefunden zu haben, wer der Anrufer ist, täuscht der vermeintliche Enkel eine Notsituation vor, z.B. einen Unfall, in dessen Folge nun eine dringende Reparatur des PKW anstünde, eine Autopanne oder eine dringende Investition, und bittet um schnelles Geld. 

Der nächste Schritt ist das Erzeugen von Zeitdruck, so dass nur die sofortige Übergabe von Bargeld in Frage kommt, weil man z.B. gerade beim Autohändler steht und sofort eine Anzahlung für ein Auto leisten oder beim Immobilienmakler eine Anzahlung für eine Wohnung tätigen muss. 

Anstelle des Enkels wird jedoch immer ein erfundener Freund das nötige Bargeld beim Opfer abholen. Der vermeintliche Enkel ist angeblich verhindert, weil er z.B. beim Autohändler oder Immobilienmakler bleiben muss, bis das Geld gezahlt ist. Selbstverständlich ist dies nur ein weiterer Trick, denn den eigentlichen Enkel würde man von einem falschen definitiv unterscheiden können. Den vermeintlich besten Freund, den man jedoch noch nie gesehen hat, kann man hingegen nicht als „falsch“ identifizieren. 

 

Wer sind die potenziellen Opfer?

Ältere Bürgerinnen und Bürger zählen häufig zur Zielgruppe dieses Betrugs, da sie mit großer Wahrscheinlichkeit Enkelkinder haben.

Wie kann ich mich schützen?

Legen Sie sofort auf, wenn sich der Anrufer nicht vorstellt und Sie den Namen erraten sollen.

Rufen Sie Ihre Kinder/Enkel unter den Ihnen bekannten Rufnummern an.

Vereinbaren Sie ein Codewort oder eine Codefrage innerhalb der Familie und fragen Sie beim Gespräch danach. Beispiel: Wie hieß unser erster Hund/Katze? 

Besonders in Zeiten von künstlicher Intelligenz, in denen Stimmen nachgemacht werden können, ist ein Codewort oder eine Codefrage unverzichtbar.  

Vermeiden Sie das Vorhalten höherer Bargeldbeträge zu Hause. 

Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen.

 

Was ist zu tun, wenn ich auf diese Betrugsmasche hereingefallen bin?

Erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizei!

Sprechen Sie in Ihrem Umfeld über solche Maschen, damit Sie andere warnen!

 

Veröffentlichung durch: 

Ordnungsamt Koblenz, Initiative „Sicherheit in unserer Stadt“
Ludwig-Erhard-Straße 2, 56073 Koblenz, 0261/129-4760

Sicherheitstipp von Seniorensicherheitsberaterin: 

Anna Maria Plato, 0160/90735218, anne.plato@gmx.de

 

Quellen:

www.polizei-beratung.de