Keineswegs überrascht es mich, dass AfD-Kreistagsmitglied Nick Baltrock auf den Austritt des Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Jochen Bülow, aus der Linkspartei kritisierend reagiert. Erwartet habe ich nämlich AfD-Reaktionen, weil die Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Kantar (ehemals Emnid) zeigen, dass sich die potenziellen Wählerschaften von Linken und BSW nicht allzu sehr überschneiden, Wagenknecht also nicht unbedingt ihrer bisherigen Partei Wählende abspenstig macht.

Insbesondere AfD- und FDP-Anhänger könnten sich die Wahl einer Wagenknecht-Partei vorstellen. Dass Baltrock den Finger in die Wunde der zwangsläufigen Widersprüchlichkeiten von Positionen beim Wechsel von der Linken zur Wagenknecht-Partei legt, ist naheliegend. Besonders grotesk ist für mich die Erinnerung daran, dass der es Bülow gleich Tuende Stadtneuwieder Linken-Fraktionsvorsitzende Tobias Härtling sehr lange das „Refugees Welcome“ T-Shirt trug. Passt jetzt nicht zu Sahra. Vielleicht böte sich da eine symbolische Erlösung dadurch an, dass dieses T-Shirt um Mitternacht bei Vollmond in Form einer rituellen Verbrennung entsorgt wird.