Oberbürgermeister Jan Einig und Wirtschaftsfördererin Alexandra Rünz besuchen Glas-Spezialisten im Blocker Gewerbegebiet
(Foto: Stadt Neuwied / Ulf Steffenfauseweh) Regelmäßig besucht Oberbürgermeister Jan Einig gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderin Alexandra Rünz Unternehmen in der Stadt. Dazu gehört auch der Glas-Spezialist „Tardis“ im Stadtteil Block. Den Namen für das Unternehmen hat Thomas Breuer der britischen Fernsehserie Dr. Who entlehnt: Tardis steht dort für eine Zeitmaschine, die von außen deutlich kleiner wirkt, als sie innen ist. Understatement ist also angesagt. In dem unscheinbaren Gewerbegebiet findet jedoch Glasverarbeitung auf höchstem technischem Niveau statt. Große Investitionen in Energie- und Ressourceneffizienz sorgen für eine möglichst umweltschonende Produktion und einen Mehrwert am Markt.

Das bei Tardis verarbeitete Glas kommt vor allem in zwei Bereichen zum Einsatz: an Gebäudefassaden und Innenwänden. Im Bereich der Duschabtrennungen verfügt das Unternehmen über eine langjährige Expertise. Damit war schon der Vater von Thomas Breuer, Horst „Hotte“ Breuer, erfolgreich. Das nach ihm benannte Unternehmen wurde inzwischen an einen Mitbewerber verkauft, ist aber ebenfalls noch in Neuwied ansässig. Mit der Gründung von Tardis entschied sich Thomas Breuer, vor allem hochwertige Glaseinbauten und -fassadenteile anzubieten. Auch wenn im Betrieb vieles automatisiert ist und mit großen Hightech-Anlagen gearbeitet wird: Jedes Stück kann nach individuellen Wünschen und Maßen gefertigt werden. „Wie in einer Manufaktur arbeiten wir die Aufträge ab – in der Regel innerhalb eines Tages. Um höchste Qualität zu gewährleisten, setzen wir auf einen modernen Maschinenpark – das trägt auch dazu bei, den Energieverbrauch gering zu halten“, erklärt Breuer. Die jüngsten Investitionen sparen 40 Tonnen CO2 pro Jahr ein und wurden deshalb auch von der EU gefördert.

 Firmenchef Thomas Breuer (rechts) freute sich über den Besuch von Oberbürgermeister Jan Einig und Wirtschaftsfördererin Alexandra Rünz und zeigt ihnen gern sein Unternehmen. Foto: Stadt Neuwied / Ulf Steffenfauseweh

Besonders stolz ist Breuer auf mehrere Patente, die das Unternehmen angemeldet hat. So ist es mit speziellen Glasdübeln möglich, die Innenseiten von Duschabtrennungen absolut glatt zu gestalten – die Verbindungselemente werden in Vertiefungen verkeilt, die an der Außenseite in das Glas eingefräst werden. Dies ist einer der Schlüssel für Sonderprojekte mit Premium-Anspruch, die das Unternehmen individuell nach den spezifischen Kundenanforderungen fertigen kann.
Dank der fast 60 erfahrenen Mitarbeiter und des modernen Maschinenparks kann Tardis seine Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Gemessen an der Stückzahl ist das Unternehmen im vergangenen Jahr in einem schwierigen Marktumfeld um 45 % gewachsen. Thomas Breuer setzt aus Überzeugung auf die Produktion vor Ort: „Würde man allein die volkswirtschaftlichen Folgekosten der langen Transportwege aus Fernost berücksichtigen, sähen die Preise bei vielen Billigangeboten ganz anders aus“, ist er sich sicher. So passt es ins Konzept, dass die anstehende Erweiterung des Gebäudes um ein 400 Quadratmeter großes Schulungszentrum mit Dachterrasse in einer Kombination aus Holz und Glas realisiert werden soll. Die Holzbauelemente kommen aus der Region: Sie werden von der Firma von Roje in Oberhonnefeld-Gierend geliefert.
Beim Besuch des Oberbürgermeisters erklärte Breuer, dass er grundsätzlich mit dem Standort sehr zufrieden sei. Probleme gebe es vor allem in einem Bereich: Zu viele Vorschriften und Regelungen. So wurde bei der letzten Modernisierung eine Maschine nur um einige Meter versetzt – doch selbst dafür musste ein aufwändiges Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Einig pflichtete ihm bei, und bestätigte, dass auch in der Stadtverwaltung vieles effizienter gestaltet werden könnte, wenn nicht so viele Vorschriften berücksichtigt werden müssten.
Neben dem neuen Schulungszentrum steht eine weitere Optimierung auf der Agenda: Gemeinsam mit einem Partner aus Italien sollen die Verpackungen bald ganz ohne Plastik auskommen – auch das ein Beitrag zum Schonen von Ressourcen.
„Tardis ist eines der Paradebeispiele für ein erfolgreiches Produktionsunternehmen in Deutschland – wo Qualität und Klimaschutz einen klaren Wettbewerbsvorteil ergeben, der auch entsprechend vermarktet werden kann.“ so Oberbürgermeister Jan Einig. „Eine weitere Facette für die Vielseitigkeit der Neuwieder Unternehmenslandschaft, auf die wir alle stolz sein können.“