Klimaspaziergänge in Mendig und Mülheim-Kärlich sensibilisieren für Klimaanpassung

Teilnehmer erkennen Hitze und erfahren, wie man ihr begegnen kann
11.07.2025   PD-Nr. 207-2025   Fotos: Kreisverwaltung MYK/Elisabeth Bahner
KREIS MYK. Am bisher heißesten Tag des Jahres, ist jüngst im Landkreis Mayen-Koblenz eindrucksvoll deutlich geworden, wie stark sich die Folgen des Klimawandels bereits heute in unseren Städten und Gemeinden bemerkbar machen. Bei den vom Klimaanpassungsmanagement der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz gemeinsam mit den Fachbüros für Klimaanpassung organisierten Klimaspaziergängen in Mendig und Mülheim-Kärlich wurden konkrete Beispiele der städtischen Erhitzung sowie wirksame Gegenmaßnahmen direkt vor Ort gezeigt.

Foto: Kreisverwaltung MYK/Elisabeth Bahner

So wurden auf versiegelten Flächen, etwa auf offenen Plätzen oder Asphaltwegen, Oberflächentemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius gemessen – eine brütende Hitze, die nicht nur unangenehm, sondern auch gesundheitlich belastend sein kann. Besonders eindrucksvoll zeigte sich der Unterschied dort, wo bereits Maßnahmen zur Klimaanpassung umgesetzt wurden: An begrünten Fassaden lag die gefühlte Temperatur über 20 Grad niedriger – ein deutlicher Beleg für die Wirksamkeit naturnaher Gestaltung im urbanen Raum.
Ein weiteres Positivbeispiel erlebten die Teilnehmenden in Mülheim-Kärlich: Am dortigen Wasserspielplatz – einem gezielt klimaangepassten Ort – wurden angenehme 30 Grad Lufttemperatur gemessen, das Wasser kühlte zusätzlich auf erfrischende 17 Grad. Solche Orte sind wichtige Rückzugsräume für die Bevölkerung an heißen Tagen.
 

Foto: Kreisverwaltung MYK/Elisabeth Bahner

Die Spaziergänge sollten nicht nur informieren, sondern auch sensibilisieren: Welche Flächen heizen sich besonders auf? Welche Rolle spielt Begrünung? Und wie können sowohl die Kommunen als auch die Bürger zur Hitzeminderung beitragen? „Klimaanpassung ist keine Option mehr, sie ist notwendig“, betont das Klimaanpassungsmanagement der Kreisverwaltung. Die Beteiligung der Bürger – trotz extremer Temperaturen – zeigte, wie groß das Interesse und das Bewusstsein für das Thema mittlerweile ist.
Die Klimaspaziergänge haben zudem verdeutlicht, wie stark der Klimawandel zunehmend auch den ländlichen Raum und kleinere Orte und Städte betrifft. Doch mit gezielten Maßnahmen zur Klimaanpassung können die Gemeinden im Landkreis auch in Zukunft lebenswert bleiben. Es bedarf eines gemeinsamen Engagements von Kommunen und Bürgern, um Lösungen zu entwickeln, die den Herausforderungen der Erhitzung effektiv begegnen.

Foto: Kreisverwaltung MYK/Elisabeth Bahner