Krankenhäuser in Kirchen und Altenkirchen gehen auf Diakonie in Südwestfalen über
Kirchen, den 18. Juli 2025. Die Diakonie in Südwestfalen gGmbH übernimmt zum 1. August 2025 als neue Trägerin die Standorte Altenkirchen und Kirchen. Entsprechende Kaufverträge haben die Beteiligten mit dem Team der Insolvenzverwaltung am Donnerstag, den 17. Juli 2025 in einem gemeinsamen Notartermin unterzeichnet.
Damit ist die Fortführungslösung für die verbliebenen Einrichtungen aus dem Insolvenzverfahren der DRK gem. Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz mbH gefunden und der Investorenprozess kann für eines der beiden DRK-Insolvenzverfahren abgeschlossen werden. Parallel hierzu laufen derzeit noch die Verhandlungen für die ebenfalls im Insolvenzverfahren befindliche DRK gem. Trägergesellschaft Süd-West mbH mit dem Schmerz-Zentrum in Mainz und der Kamillus Klinik in Asbach. Auch hier sollen die Gespräche innerhalb der nächsten Wochen abgeschlossen werden.
Das Schmerz-Zentrum Mainz wird voraussichtlich von den zuständigen Ärzten über einen Management-Buy-out fortgeführt (DRK gem. Trägergesellschaft Süd-West mbH). Letzte zu klärende Punkte betreffen Lösungen zu Grundpfandrechten am Grundstück.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Standorte Kirchen und Altenkirchen werden von der Diakonie in Südwestfalen übernommen, Personalabbau ist nicht geplant. Der reguläre Patientenbetrieb läuft während des Trägerwechsels uneingeschränkt weiter.
Dr. Rainer Eckert, Insolvenzverwalter in den Verfahren der DRK Trägergesellschaft Süd-West und DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, sagt: „Wir sind froh, mit der Diakonie in Südwestfalen zukunftsfähige Fortführungsperspektiven für die Standorte Kirchen und Altenkirchen gefunden zu haben und sind zuversichtlich, auch die Investorenprozesse im weiteren Verfahren bis Ende des Sommers abschließen zu können. Der Erhalt der Häuser Kirchen und Altenkirchen sichert die Versorgung in der Region. Wir sind überzeugt, eine für die Gläubiger, Mitarbeiter und Patienten bestmögliche Lösung geschaffen zu haben.“
Die Trägerwechsel stehen teilweise formell unter den Bedingungen behördlicher Genehmigungen.
Die Diakonie in Südwestfalen mit Sitz in Siegen bildet das größte Gesundheits- und Sozialnetzwerk der Region. Mit über 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern engagiert sich das Unternehmen als Arbeitgeber in rund 120 Einrichtungen an mehr als 40 Standorten. Mit den beiden ehemaligen DRK-Standorten baut die Diakonie ihren Wirkungskreis in den Westerwald aus und sichert die gewachsene Versorgungsstruktur für die Region ab. Die Leistungsportfolios beider Standorte bleiben umfänglich erhalten.
„Das Ziel der Diakonie in Südwestfalen ist die stationäre medizinische Versorgung für die Menschen in der Region sicherzustellen. Wir werden das medizinische Leistungsangebot weiterentwickeln mit einem besonderen Blick auf die Notfallversorgung“, so Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen.
Die DRK gem. Trägergesellschaft Süd-West mbH, DRK gem. Gesellschaft für Geriatrie und Rehabilitation mbH und DRK Klinikgesellschaft Süd-West mbH hatte Anfang Februar 2025 Insolvenzantrag gestellt. Das Verfahren wurde in Abstimmung mit der DRK Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz geführt, deren Häuser in Alzey, Hachenburg, Altenkirchen, Neuwied und Kirchen sich bereits seit Dezember 2023 in einem Investorenprozess befinden. Im Rahmen des Verfahrens wurde das Krankenhaus Neuwied an die Marienhaus-Gruppe übergeben, das Haus in Alzey ist inzwischen zurück in kommunaler Trägerschaft. Während das Krankenhaus in Mettlach incl. Senioreneinrichtung aufgrund fehlender Investorenlösungen schließen musste, sind die Standorte Bad Neuenahr, Bad Kreuznach und Worms in die neue Trägerschaft von Valeara gewechselt. Die Evangelische Krankenhaus Dierdorf/Selters GmbH ist inzwischen neue Trägerin des Hauses in Hachenburg.