Tierfotografie im Zoo Neuwied
Neuwied, 09. Mai 2025 – Das Gras steht hoch und die tiefstehende Morgensonne taucht die Wiese in weiches Licht, während sich vier Menschen langsam an ihre Beute heranpirschen. „Keine Sorge“, beruhigt Alexandra Japes, die Pressesprecherin des Zoo Neuwied, „unsere Kängurus haben nichts zu befürchten. Die Gruppe ist zwar auf der Jagd, aber nur mit Kameras bewaffnet.“ Wie auf ein geheimes Zeichen hin hebt plötzlich eines der Kängurus den Kopf, dann setzt sich die ganze Herde in Bewegung und entfernt sich mit großen Sprüngen. „Ich hoffe, die Fotografen haben rechtzeitig den Auslöser gedrückt. Die Kängurus bekommt man fast nie ganz nah vor die Linse. Aber durchs hohe Gras fotografiert mit ein paar Halmen im Bildvordergrund geben die trotzdem ein super Motiv ab, und sie dann im Sprung mit leichter Bewegungsunschärfe abzulichten hat wieder einen ganz anderen Reiz.“
Als die Gruppe das Kängurugehege verlässt sehen alle zufrieden aus. Profifotograf Marcus Propach, der heute im Zoo drei Hobbyfotografen in die Kunst der Tierfotografie einführt, hat rechtzeitig vor der Flucht der Tiere ein Zeichen gegeben. „Marcus führt diese Fotoworkshops bei uns im Zoo schon seit fast 10 Jahren durch und kann die Tiere sehr gut einschätzen. So kann er nicht nur Tipps und Tricks zur richtigen Einstellung der Kamera geben, sondern weiß auch, wie sich die Teilnehmenden am besten verhalten, um richtig gute Tierfotos zu schießen“, erklärt die Biologin.
Nicht bei allen Tieren ist heranpirschen und unauffällig verhalten angesagt: Die neugierigen Totenkopfäffchen gehen mit den Workshopteilnehmern auf Tuchfühlung und interessieren sich sehr für deren teures Fotoequipment. „Tiere abzulichten, die so nah an die Kamera herankommen, ist wieder eine ganz andere Herausforderung“, schmunzelt Alexandra Japes, „aber es kommen auch ganz besondere Fotos dabei heraus.“
Auch die Erdmännchen zeigen keine Scheu vor den Fotografen, die hier vor allem auf die richtige Perspektive achten müssen, um die Tiere eindrucksvoll zu porträtieren. Der Kursleiter macht es vor, und legt sich kurzerhand auf den sandigen Boden des Geheges. „Durch die langjährige Zusammenarbeit genießt Marcus die Freiheit, mit den Kursteilnehmern die Gehege betreten zu dürfen, wodurch natürlich ganz andere Fotos entstehen können als aus der Zoobesucherperspektive“, erklärt die Pressesprecherin. „Und nicht nur die tollen Aufnahmen dienen hinterher als Andenken, auch das Erlebnis an sich bleibt dauerhaft in Erinnerung. Manche Kursteilnehmer haben sich sogar zu Wiederholungstätern entwickelt“, verrät sie. „Dadurch, dass je nach Situation auch immer unterschiedliche Tiere in den monatlich stattfindenden Kursen fotografiert werden, ist kein Termin wie der andere.“
Informationen und Anmeldung unter www.zooneuwied.de/fotoworkshop